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Ermittlungen gegen Woelki: Erzbistum Köln weist Vorwürfe von Ex-Mitarbeiterin zurück


Nach Interview über Kardinal Woelki
Bistum prüft Schritte gegen Ex-Mitarbeiterin

Von t-online, lis

09.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Rainer Maria Kardinal Woelki (Archivbild): Woelki will trotz Widerstands der Gläubigen und Gremien wieder in sein Amt treten.Vergrößern des Bildes
Rainer Maria Kardinal Woelki (Archivbild): Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Vorwurfes der falschen eidesstattlichen Versicherung. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Nach Vorwürfen einer Ex-Mitarbeiterin ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Kardinal Woelki. Das Erzbistum reagiert – und droht mit arbeitsrechtlichen Schritten.

Es rumort weiter im Erzbistum Köln: Nach einem Interview einer ehemaligen Mitarbeiterin mit dem "Kölner Stadtanzeiger" ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Vorwurf: falsche eidesstattliche Versicherung. Denn der Kardinal, so die ehemalige Mitarbeiterin Hildegard Dahm in der Lokalzeitung, habe weit vor dem bisher kommunizierten Zeitpunkt von den Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen Sternsinger-Chef Winfried Pilz erfahren. Durch sie höchstpersönlich – und zwar schon im Januar 2015.

Die Stellungnahme des Erzbistums zu den Vorwürfen ließ nicht lange auf sich warten und ist deutlich. Bistumssprecher Jürgen Kleikamp weist darin sämtliche Vorwürfe der ehemaligen Mitarbeiterin zurück. "Auch dieser erneute Versuch, Kardinal Rainer Maria Woelki eine falsche eidesstattliche Versicherung zu unterstellen, ist unbegründet", so Kleikamp. Und weiter: "Wie bereits mehrfach mitgeteilt, wurde der Erzbischof erstmals im Juni 2022 mit den Msgr. P. betreffenden Vorwürfen befasst. An dieser Aussage gibt es auch nichts zu rütteln."

Woelki werde "an den Pranger gestellt"

Das Erzbistum werde jetzt prüfen, ob es gegen die ehemalige Mitarbeiterin im Generalvikariat, die seit vielen Jahren an einer anderen Stelle eingesetzt ist, arbeitsrechtliche Schritte einleiten müsse. Denn diese habe "aus dem sensiblen Bereich der Personalführung" berichtet und dafür "ihre Vertrauensstellung benutzt".

Die ehemalige Assistentin des Personalchefs wisse gar nicht, ob der Kardinal "diese, eine andere oder gar keine Liste gesehen hat, behauptet dieses aber einfach ins Blaue hinein". Der Sprecher des Erzbistums erklärt dazu weiter: "Nach meinem persönlichen Eindruck verdichten sich die Anzeichen, dass der Kölner Erzbischof vor seinem bevorstehenden Besuch beim Heiligen Vater in Rom (ad Limina ab 15. November) von interessierten Kreisen noch einmal mit uralten Geschichten, die längst geklärt sind, an den Pranger gestellt werden soll."

Bistumssprecher kritisiert Vorgehen der Zeitung

Kleikamp unterstellt dem "Kölner Stadtanzeiger" zudem unsauberes Arbeiten. Es sei "höchst bedauerlich und auch unüblich, dass der Kölner Stadt-Anzeiger Kardinal Woelki entgegen seiner presserechtlichen Pflichten vor der Veröffentlichung des Interviews keine Gelegenheit gegeben hat, die Vorwürfe zu entkräften", heißt es in dem Statement.

Woelki steht seit Jahren unter Druck, unter anderem wird sein Umgang mit Missbrauchsvorwürfen kritisiert. Papst Franziskus hatte ihn vor einiger Zeit aufgefordert, ein Rücktrittsgesuch bei ihm einzureichen. Das hat Woelki getan. Der Papst hat bisher aber noch nicht darüber entschieden, ob er es annehmen wird.

Verwendete Quellen
  • Stellungnahme des Erzbistums Köln
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