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Cessna-Absturz: Experten haben traurige Vermutung


Kaum Sauerstoff und Zeit?
Experten haben Vermutung zum Cessna-Absturz

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 07.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Person zeigt mit einem Stift auf den letzten bekannten Ort der Cessna: Das Wrack liegt noch immer am Meeresgrund.Vergrößern des Bildes
Eine Person zeigt mit einem Stift auf den letzten bekannten Ort der Cessna: Der Privatjet war am Sonntagabend in die Ostsee gestürzt. (Quelle: Helmut Fohringer/APA/dpa)
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Nach dem Cessna-Absturz in die Ostsee sind viele Fragen offen. Kampfjet-Piloten wollen etwas beobachtet haben, was zum Unglück geführt haben könnte.

Warum ist die Cessna mit dem Kölner Unternehmer und Karnevalisten Peter Griesemann und seiner Familie am Sonntag in die Ostsee gestürzt? Geklärt ist die Absturz-Ursache auch am Dienstag nicht. Französische Kampfjetpiloten, die zu der Cessna aufgestiegen waren, wollen ein entscheidendes Detail bemerkt haben.

Wie mehrere Medien berichten, hatten Kampfjet-Piloten auf Höhe von Bordeaux keinen Funkkontakt zu Peter Griesemann und konnten ihn auch nicht im Cockpit sehen. Im Interview mit "Focus Online" erklärt der Flugsicherheitsexperte Stefan Hinners, was diese Beobachtung zu bedeuten haben könnte.

Laut Hinners sei es so gut wie unmöglich, den Piloten im kleinen Cockpit einer Cessna nicht zu sehen – es sei denn, er sei unangeschnallt gewesen und bewusstlos zur Seite gesackt. Der Flugsicherheitsexperte hat noch eine andere Vermutung: Sollten die Angaben der französischen Kampfjet-Piloten stimmen, könne es sein, dass Peter Griesemann das Cockpit verlassen habe und in den Kabinenraum der Cessna gegangen war.

Aber warum? Möglicherweise habe es Probleme mit dem Druckausgleich gegeben, sodass Griesemann ohne Sauerstoffmaske nach hinten gegangen sein könnte, um seiner Familie an Bord zu helfen. Der Besatzung bleibe in so einem Fall extrem wenig Zeit, um einen Bewusstseinsverlust zu verhindern. Beim Versuch, seiner Familie zu helfen, könnte Griesemann folglich selbst das Bewusstsein verloren haben und es nicht mehr ins Cockpit zurückgeschafft haben, so Hinners im Interview mit "Focus Online".

Cessna-Absturz: Ausfall der Druckkabine möglich

Auch eine deutsche Flugschule, die namentlich nicht genannt werden möchte, erklärt gegenüber t-online, dass der Ausfall der sogenannten Druckkabine eine entscheidende Rolle gespielt haben könnte. Solch ein Ausfall bedeute, dass Piloten die Umgebungsluft ohne zusätzlichen Druck einatmen.

Die Luft sei auf der Flughöhe sehr dünn und habe nicht genügend Sauerstoff. Ohne Druckkabine würde die Besatzung bereits nach kurzer Zeit das Bewusstsein verlieren, erklärt die Flugschule. Selbst wenn es der Besatzung gelinge, schnell die Sauerstoffmasken aufzusetzen, müsste sie sehr schnell einen Notfallsinkflug einleiten.

Abhängig von der Flughöhe habe die Besatzung kaum Zeit dafür: Bei beispielsweise 40.000 Fuß Flughöhe verbleiben nur etwa 15 Sekunden, bei 30.000 Fuß circa 1 bis 3 Minuten, rechnet die Flugschule. Die Cessna war kurz vor dem Absturz auf einer Höhe von etwa 36.000 Fuß (11.000 Meter) unterwegs, wie mehrere Medien berichten. Demnach hätte Peter Griesemann nur etwas mehr als 1 Minute gehabt, um einen Notfallsinkflug einzuleiten.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an eine Flugschule
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