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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ehrenamtspreis für Cornel Wachter Selten dürfte eine Auszeichnung besser gepasst haben
Aus der Südstadt ist er nicht mehr wegzudenken: Cornel Wachter hilft, wo er kann – und das seit Jahrzehnten. Dafür wird er nun mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet.
Cornel Wachter liebt seine Südstadt. Dort wurde er geboren, dort ist er aufgewachsen, dort ist er gar nicht mehr wegzudenken. Die Südstadt ist sein Territorium und die Liebe zum Veedel prägt den Menschen Wachter ebenso wie dessen gesellschaftspolitisches Wirken. Aktuell letzte Wirkstätte: ein aus drei Skulpturen bestehendes Denkmal für die Fortuna-Legenden Hans "Jean" Löring und Klaus Ulonska und allen, die es mit dem "Vereincher gut meinen" im Südstadion.
Drei Skulpturen, von denen zwei jeweils die ehemaligen Präsidenten als Rubinsche-Vase darstellen, aus den Profilen beider geformt. "Auf der dritten Stele steht keine Skulptur, die ist für alle Personen, die sich für den Verein einsetzen", erklärt Wachter. "Hier dürfen sie die Augen schließen und sich die ihnen gewidmete Skulptur vorstellen, jeder dieser Menschen hat eine verdient." Denn: "Weißt du, wie lange diese Menschen teilweise schon ehrenamtlich für den Verein tätig sind? Das sollte man sich mal öfters vor Augen führen." Deswegen auch ist der Standort des Denkmals dort, wo er ist: vor dem Vereinsheim, nah an den Fans und Mitgliedern. Die Menschen, die sind Wachter halt seit jeher wichtig.
Wachter hilft, den Vringstreff am Leben zu halten
Besonders deutlich zeigt sich dieser Hang zum Anpacken im Vringstreff. Wachter organisiert Ausstellungen, Konzerte und Lesungen, lädt renommierte Künstlerinnen und Künstler ein und sorgt so dafür, dass die Begegnungsstätte für Wohnungslose immer auch ein Treffpunkt aller ist – was sich natürlich auch auf die finanziellen Möglichkeiten des Vereins auswirkt.
Für Wachter selbst scheint das keine große Sache zu sein. Scherzhaft spricht er über seine geringe Rentenerwartung und dass er vielleicht selbst einmal das Angebot des Vringstreffs in Anspruch nehmen müsse: "Vielleicht mache ich das ja deswegen." Dass er bei all seinen Unternehmungen immer ein Lächeln auf Lager hat, ist dabei allerdings nicht selbstverständlich.
2010 nämlich erkrankte Wachter an Darmkrebs und musste buchstäblich um sein Leben kämpfen – das er auch fast aufgegeben hätte, so setzte ihm die Krankheit zu: "Ich lag im Krankenbett auf dem Sonnenbalkon des Severinsklösterchens und habe schon mit dem Leben abgeschlossen", verrät er. "Es wäre okay gewesen. Aber ein Blick in das Gesicht meines Sohnes hat mir gezeigt, dass ich weitermachen muss. Dass ich notfalls wie ein Soldat die äußerst anstrengende Chemo annehmen und überstehen muss." Er gewann die Oberhand über den Krebs, besiegte ihn und setzte sich fortan für Präventions- und Informationsmaßnahmen gegen Darmkrebs ein.
"Die wunderbare Welt des Cornel Wachter"
Zahlreiche Stars schlossen sich an und gemeinsam schafften sie es, das Thema Darmkrebserkrankung unterhaltsam und beizeiten sogar witzig in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Eine Videoserie auf YouTube mit Gästen wie Giovane Élber, Bärbel Schäfer, Henriette Reker, Markus Maria Profitlich, Biggi Wanninger oder Henning Krautmacher erreichte bislang mehr als eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer.
Nach jahrelangen Kampagnen und Aktionen, wie beispielsweise dem Magazin "Die wunderbare Welt des Cornel Wachter", wurde er gemeinsam mit Timo Belger 2017 und 2019 im Bereich "Engagement des Jahres" mit dem Felix-Burda-Award ausgezeichnet. "Den Menschen die Angst und die Scham vor den Untersuchungen zu nehmen, war eines unserer Hauptziele dabei", erzählt Wachter und er weiß: "Was wir da erreicht haben, das ist schon toll."
Für dieses Leben voller Tatendrang erhält Cornel Wachter nun den Ehrenamtspreis der Stadt Köln. "Bei allem, was ich mache, versuche ich immer, auch etwas für die Menschen zu machen", sagt der Künstler, womit er dann doch irgendwie Einblick gibt, welche Motivation hinter seinem Wirken steckt. Und er beweist: Selten dürfte solch ein Preis besser gepasst haben.
Disclaimer
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- Interview mit Cornel Wachter
- Eigene Recherche