Im Schatten des Doms Kölner Erzbistum streicht "Herren" aus historischem Friedhofsnamen
Vor gut 100 Jahren gab es keine Genderdebatte. Die hat den Kölner Dom mittlerweile aber auch erreicht. Dem Domherrenfriedhof soll nämlich seine Männlichkeit entzogen werden.
Nun hat auch Dombaumeister Peter Füssenich die Zeichen der Zeit erkannt. Die Genderdebatte macht auch vor dem altehrwürdigen Kölner Dom nicht halt. Der bisher männliche Domherrenfriedhof wird nicht nur umgestaltet, er soll dann auch genderneutral nur noch Domfriedhof heißen. Seinen heutigen Namen hatte er im Jahr 1925 vom Kölner Erzbistum erhalten.
Wie aus einem Bericht des "Express" hervorgeht, möchte der Dombaumeister den Bestandteil "Herren" aus dem "Domherrenfriedhof" streichen. "Wenn wir das ganze Areal im kommenden Jahr wieder eröffnen, wird der Friedhof nur noch Domfriedhof heißen", sagte er der Zeitung.
Auf dem Friedhof werden auch künftig wohl nur Männer liegen
Das solle ganz unabhängig davon geschehen, dass die Domkapitulare unter Dompropst Guido Assmann alles Männer sind. Auch deren Vorgänger waren alle Männer.
Seit einiger Zeit läuft zudem die Umgestaltung des Geländes um den Dom. Das momentan verwahrloste Gelände, auf dem lose Grabplatten, Müll und Baugerüste zu finden sind, soll bis 2023 komplett neu gestaltet und aufgewertet werden. Touristen hätten sich dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zufolge bei Social Media über den schlechten Zustand des Friedhofs beschwert.
- Kölner Stadtanzeiger: Artikel vom 22.06.2022
- Express: Artikel vom 21.06.2022