Frankfurt am Main Abschwung am Bau: Immobilienverband fordert Gegensteuern
Angesichts steigender Baukosten und der Lieferengpässe fordert die Immobilienwirtschaft von der Politik ein Gegensteuern beim Wohnungsbau. Es deute sich ein Abwärtstrend an, auf den sie schnell reagieren müsse, sagte Gerald Lipka, Geschäftsführer des Landesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, am Mittwoch. "Wir brauchen faire Rahmenbedingungen und keine weiteren Regulierungen, die den Druck auf die Immobilienwirtschaft weiter erhöhen."
Die Folgen des Ukraine-Krieges wie Materialengpässe stellten Bauträger und Projektentwickler vor große Schwierigkeiten. Zudem machten die hohe Inflation und steigende Zinsen die Lage unberechenbar. Viele Firmen seien verunsichert und zögerten, in neue Projekte zu investieren, sagte Lipka in Frankfurt. Klimaschutz müsse bezahlbar sein, forderte er. "Daher sollte die Regierung ihre Vorgaben an den Wohnungsbau hinsichtlich der Realisierbarkeit in der aktuellen wirtschaftlichen Lage überprüfen." Zudem wiesen Kommunen weiter zu wenige Flächen für den Wohnungsbau aus.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hat bereits seine Prognose gesenkt und für 2022 ein Umsatzminus in Aussicht gestellt. Man erwarte für die preisbereinigten Umsätze im Bauhauptgewerbe eine Entwicklung zwischen Null und minus zwei Prozent, hieß es.