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Chancenlos im größten Kampf: Bösel von Ramirez verprügelt


Ontario
Chancenlos im größten Kampf: Bösel von Ramirez verprügelt

Von dpa
15.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Dominic BöselVergrößern des Bildes
Dominic Bösel (l) boxt gegen Robin Krasniqi. (Quelle: Ronny Hartmann/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Als sein Gegner mit Cowboy-Hut im Ring feierte, musste sich Dominic Bösel erst einmal vom Ringarzt checken lassen. Nach dem technischen K.o. gegen Gilberto Ramirez überprüfte der Mediziner, wie schwer den 32-Jährigen aus Freyburg die vielen Kopftreffer zugesetzt hatten. Schon in der Pause zur vierten Runde wollte der Arzt das ungleiche Duell im kalifornischen Ontario abbrechen, gut anderthalb Minuten später tat dies dann der Ringrichter nach einem Niederschlag.

"Ich bin schlecht in den Kampf gekommen und gleich sein erster Schlag traf die Leber", sagte Bösel im MDR. "Er hat sehr hart zum Kopf geschlagen und zum Körper. Das hat mir die Luft genommen." Er habe ihn ein paar Mal getroffen, aber nicht das Gefühl gehabt, eine Chance zu haben. Mit der Niederlage gehe aber die Welt nicht unter.

Bösel verpasste am Sonntag im schwersten Kampf seiner Karriere die Chance, Pflichtherausforderer von WBA-Weltmeister Dmitri Biwol zu werden. Stattdessen kassierte der Halbschwergewichtler seine dritte Niederlage im 35. Kampf. Dem frühere Supermittelgewichtler Ramirez, der auch seinen 44. Kampf gewann, gelang es bereits zum 30. Mal, einen Kampf vorzeitig zu beenden. Auch seine Erfahrungen mit deutschen Gegnern bleiben bestens. Vor sechs Jahren hatte Ramirez Arthur Abraham nach Punkten besiegt.

Bösel hatte vor dem Kampf angekündigt, kein Opfer sein zu wollen und nicht so eine passive Leistung wie einst Abraham abzuliefern. Doch Ramirez ließ ihm durch seinen drückenden Stil keine andere Chance. Immer wieder drang der Mexikaner mit seinen Haken durch Bösels Deckung, legte sich seinen Gegner mit harten Kopftreffern zurecht. Bösel versuchte zu kontern, doch ihm fehlte schlicht die boxerische Klasse.

In der Pause vor der vierten Runde tauchte plötzlich der Ringarzt in Bösels Ecke auf, wollte von dem Boxer wissen, welche Runde nun anstehe. Eine klare Antwort Bösels war nicht vernehmbar, der Kampf ging trotzdem weiter. Trainer Georg Bramowski gab seinem Schützling noch ein "Pass auf dich auf" mit auf den Weg. Doch es half wenig. Zwar versuchte es Bösel mit einer Offensive, doch Ramirez' Konter war schließlich zu viel. Nach einem Körpertreffer ging Bösel etwa zur Hälfte der Runde zu Boden, Ringrichter Thomas Taylor brach sofort ab.

Während Bösels US-Karriere schon wieder vorbei sein dürfte, hofft Ramirez nun auf den Jackpot-Kampf gegen Biwol. "Hör auf wegzulaufen und unterschreib den Vertrag", sagte Ramirez im Siegerinterview in Richtung Biwol. Der Russe hatte erst vor einer Woche überraschend Superstar Saul Alvarez besiegt und es ist davon auszugehen, dass es zunächst ein zweites Duell der beiden geben wird.

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