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Baubranche beklagt lange Planungsverfahren


Schwerin
Baubranche beklagt lange Planungsverfahren

Von dpa
23.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Arbeiter stehen auf einer Baustelle eines Wohngebäudes. (Quelle: Soeren Stache/dpa-zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Der Landesbauverband Mecklenburg-Vorpommern hat an Politik und Verwaltung appelliert, im Interesse der Steuerzahler Planungsverfahren drastisch zu verkürzen und kontinuierlich in den Erhalt der Infrastruktur zu investieren. "Durch jahrelange Verzögerungen von Vorhaben werden diese immer nur teurer. Oder: Für das gleiche Geld kann weniger gebaut werden", sagte der Präsident des Landesbauverbandes, Thomas Maync, am Mittwoch in Schwerin.

Dies betreffe nicht nur öffentliche Einrichtungen wie Theater, Museen und Verwaltungsgebäude, die wegen langwieriger Entscheidungsprozesse am Ende oft doppelt so viel oder mehr kosteten als zu Beginn veranschlagt, sagte Verbandsvize Rainer Bauer. Auch die Sanierung von Brücken und der Wohnungsbau, insbesondere die Errichtung von mehrgeschossigen Häusern, würden unnötig verzögert. "Die Politik hat sich beim Bau neuer, dringend benötigter Wohnungen sehr ehrgeizige Ziele gesteckt. Mit den bisherigen Verfahrenswegen sind die nie zu schaffen", prophezeite Bauer. Die Forderung nach raschen Entscheidungen sei alt, doch warte die Baubranche darauf, dass dies auch umgesetzt werde.

Nach Angaben der Verbandsspitze lassen hohe Spritkosten und stockender Materialnachschub auch für 2022 drastisch steigende Baupreise erwarten. Russland und die Ukraine als wichtige Stahlproduzenten fielen wegen des Krieges als Lieferanten weitgehend aus und manche Baustoffe seien schon jetzt nur noch zu oft hohen Tagespreisen erhältlich. "Die Sicherheiten schwinden. Und das hat Auswirkungen auf die Preise", sagte Maync.

Im zurückliegenden Jahr habe der Preisauftrieb am Bau bei 12,6 Prozent gelegen. Für das laufende Jahr werde mit einer zumindest gleichen Steigerung gerechnet. Deshalb gehe die Branche von einer erneut verhaltenen Nachfrage aus.

Nach Angaben Mayncs lag im Jahr 2021 der Umfang der Auftragseingänge mit gut 1,3 Milliarden Euro um fast 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Allein der Wohnungsbau sei um 28,6 Prozent eingebrochen und die öffentliche Hand habe 17,4 Prozent weniger Aufträge ausgelöst. Im Wirtschaftsbau fiel der Rückgang mit 6,7 Prozent geringer aus. In der Statistik wurden Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten erfasst.

Der Jahresumsatz in der Baubranche insgesamt, also einschließlich der kleinen Firmen, blieb laut Verbandsstatistik mit 3,1 Milliarden Euro zum Vorjahr fast unverändert - wegen der gestiegenen Preise. Doch war im Wohnungsbau das Minus mit 12,4 Prozent deutlich.

Angesichts gestiegener Löhne habe die Baubranche bei Berufseinsteigern wieder an Attraktivität gewonnen, sagte Maync. Binnen eines Jahres sei die Zahl der Auszubildenden im ersten Lehrjahr von 240 auf 310 gestiegen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten in der Baubranche des Landes liege stabil bei etwa 16 000, baunahe Unternehmen mit einberechnet bei etwa 20 500.

Den für Anfang April in Rostock geplanten Landes-Bautag sagte der Verband kurzfristig ab. Als Gründe wurden die weiterhin hohen Zahl von Corona-Infektionen im Land und die fortwährenden Beschränkungen für Veranstaltungen genannt.

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