Magdeburg Taxiunternehmen fordern "Sprit-Zuschlag" von Krankenkassen
Angesichts drastisch gestiegener Preise für Kraftstoff fordern die Taxiunternehmen in Sachsen-Anhalt einen "Sprit-Zuschlag" von den Krankenkassen. Die Vergütungen für Krankentransportfahrten seien auf einen Dieselpreis von etwa 1,20 Euro kalkuliert, erklärte Martin Kammer von der Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt am Dienstag. Aktuell lägen die Preise jedoch mehr als einen Euro darüber. "Für Unternehmer wird es immer schwieriger, die Kosten zu kompensieren und sie überlegen bereits, ob sie die Beförderungsaufträge einstellen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken", so Kammer.
Der Verband wolle nun gemeinsam mit den Kassen an einer temporären Lösung arbeiten, die für beide Seiten annehmbar sei. Mit einer Tabelle, die die Mehrkosten je Kilometer abbildet, solle die Grundlage für die Gespräche gelegt werden. Bei einem Dieselpreis von 2,30 Euro sollte der Zuschlag für die Taxi- und Mietwagenunternehmen den Vorstellungen der Branche nach in Sachsen-Anhalt auf einer Strecke zwischen 1 und 20 Kilometern 1,65 Euro betragen und beispielsweise bei einer Strecke zwischen 101 und 150 Kilometern 20,71 Euro. Verteuere sich der Kraftstoff weiter, müssten auch die Zuschläge angepasst werden.
Verhandlungen über die Vergütungen für Krankenbeförderungen aller Art seien auch deshalb notwendig, weil sich darin auch der ab Oktober 2022 geltende Mindestlohn sowie die Fahrzeug- und Gemeinkostensteigerungen widerspiegeln müssten. Zum Jahresende würden die Gesamtkosten der Unternehmer voraussichtlich mehr als 45 Prozent über den Vergütungen der Kassen in Sachsen-Anhalt liegen.