Magdeburg Rund 400 ukrainische Kriegsflüchtlinge im Land: Viel Hilfe
In Sachsen-Anhalt sind bislang rund 400 eingereiste Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erfasst worden. Von Donnerstag auf Freitag seien dem Innenministerium rund 240 Einreisen gemeldet worden, teilte eine Sprecherin mit. Es hätten aber noch nicht alle Kommunen vollständig und tagesaktuell Zahlen gemeldet. Unterdessen laufen in den Kommunen die Vorbereitungen auf die Unterbringung der Geflüchteten. Hilfsorganisationen wie private Initiativen sammeln Spenden und organisieren Hilfstransporte. "Diese große Welle der Solidarität beeindruckt mich sehr", erklärte Haseloff in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft.
In einem Halberstädter Hotel, das das Land als Zwischenlösung anbietet, seien bis zum Freitagmorgen zwölf Menschen untergebracht worden, hieß es weiter aus dem Innenministerium. Das Haus ist reserviert für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge und dient als erste Anlaufstelle, wenn zunächst keine Unterbringung in Kommunen möglich ist. Die Menschen halten sich den Angaben zufolge dort nicht dauerhaft auf, sondern sollen in Aufnahmekommunen gebracht werden.
In den Kommunen läuft die Organisation der Hilfe für die Geflüchteten. Im Altmarkkreis Salzwedel beispielsweise erklärte Landrat Michael Ziche: "Ein Wohnheim für ankommende Frauen und Kinder wurde inzwischen hergerichtet und auch die ersten Wohnungen sind vom Landkreis angemietet. Wichtig ist, dass alle Hilfsangebote erfasst und koordiniert werden, damit die Menschen hier nach ihrer Flucht geordnete Verhältnisse vorfinden."
In der Stadt Halle soll am kommenden Montag eine zentrale städtische Aufnahmestelle für Geflüchtete aus der Ukraine die Arbeit aufnehmen. Dort können sich die Menschen anmelden, sich bei der Ausländerbehörde registrieren und Sozialleistungen beantragen. Es seien zwei Turnhallen eingerichtet, in denen insgesamt bis zu 220 Menschen betreut werden könnten. Das Ziel sei, die Geflüchteten schnellstmöglich in Wohnungen unterzubringen. Die städtischen Wohnungsunternehmen hätten dafür bislang rund 250 Wohnungen zur Verfügung gestellt, in denen rund 800 Personen Platz finden könnten. In der kommenden Woche seien voraussichtlich bereits 30 Wohnungen möbliert und bezugsfertig.
Auch der Landkreis Harz hat nach eigenen Angaben die ersten Wohnungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge angemietet. Von diesen derzeit gemeldeten 93 Wohnungen in Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode sei etwa jede zweite möbliert. Der Landkreis hoffe bei der Möblierung der restlichen auf die Unterstützung der Bevölkerung.
Auch die Theologische Hochschule Friedensau teilte mit, sie nehme Kriegsflüchtlinge auf und bringe sie auf dem Campus unter. Die Hochschule stehe in Kontakt zu Studierenden und Mitarbeitern der adventistischen Partneruniversität in Bucha, einem Vorort von Kiew. Die Menschen hätten sich in die Westukraine retten können und suchten nun Zuflucht. Die Stadt Möckern (Landkreis Jerichower Land), zu der Friedensau gehört, stelle aktuell ein Angebot derzeit leerstehender Wohnungen zusammen, die eingerichtet und für den Einzug von Familien vorbereitet werden sollen.