Lüneburg Gedämpftes Leben in Klöstern Ebstorf und Lüne an Weihnachten
Weihnachtlich geschmückt, aber ohne Besucher und Besucherinnen geht das Kloster Ebstorf in die Feiertage. "Offiziell machen wir gar nichts, es besteht keine Möglichkeit", sagt Äbtissin Erika Krüger. Zu dem Konvent in der Samtgemeinde Bad Bevensen-Ebstorf gehören nur noch zwei Konventualinnen, keine katholischen Nonnen, die ein Gelübde abgelegt haben. Die beiden älteren Frauen leben inzwischen im Pflegeheim. Trotz der wenigen Gäste ist das uralte Gemäuer mit vielen Sternen geschmückt, ein großer Tannenbaum leuchtet.
Für nächstes Jahr gibt es mehrere Anwärterinnen: "Die würden wir gern aufnehmen. Das ist das Programm für 2022", berichtet Krüger. Sie selbst ist 75 Jahre alt und auf Lebenszeit gewählt. "Ich würde mich gern auf die Nachfolgesuche machen." Ebstorf ist ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster, früher kamen Töchter adeliger Familien, bis zu 90 wohnten beieinander. Inzwischen leben Frauen nach einer klösterlichen Ordnung in einer evangelischen Gemeinschaft.
Auch im Kloster Lüne ist das Zusammenleben wegen der Pandemie sehr gedämpft, berichtet Priorin Charlotte Pattenden. Immerhin gibt es wie in Ebstorf an Heiligabend Gottesdienste in der Kirchengemeinde, in Lüneburg sogar erstmals im Livestream.
Jetzt schon verschoben werden musste ein Festgottesdienst Anfang Januar zum 850-jährigen Bestehen in 2022. "Das war nicht zu stemmen mit einer voll besetzten Kirche", sagt die Stellvertreterin der Äbtissin. Nun soll das Jubiläumsprogramm Anfang April beginnen. Im evangelischen Kloster Lüne wohnen derzeit acht Frauen.