Hannover In Niedersachsens Impfzentren wird Priorisierung aufgehoben

Vom kommenden Montag an können sich alle Menschen ab 12 Jahren in Niedersachsen auch in den Impfzentren für eine Corona-Impfung anmelden. Wie das niedersächsische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wird die Impfpriorisierung nicht nur bei den Hausärzten sondern auch in den Impfzentren aufgehoben. Niedersachsen setzt damit den Beschluss des Bundes zur Aufhebung der Impfpriorisierung vollständig um. Am 7. Juni starten auch die Betriebsärzte in Niedersachsen mit dem Impfen.
Die bereits angelegten Wartelisten bleiben nach Angaben des Gesundheitsministeriums bestehen. "Alle Niedersächsinnen und Niedersachsen, die zu den Prioritätsgruppen 1 bis 3 gehören und bereits auf der Warteliste stehen, haben ihren Platz weiterhin sicher", sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Die Abarbeitung der Listen und die Impfung der priorisierten Gruppen werde noch einige Wochen in Anspruch nehmen.
Angesichts des hohen zu erwartenden Anrufaufkommens an der Hotline empfiehlt das Gesundheitsministerium, vor allem das Onlineportal für die Anmeldung zu nutzen. Behrens mahnte aber zu Geduld: "Rund 590 000 Personen aus den priorisierten Gruppen stehen derzeit auf den Wartelisten der Impfzentren. Da der Impfstoff noch knapp ist und momentan viele Zweitimpfungen anfallen, braucht es Zeit, diese Personen zu versorgen." Wer einen Termin ergattert habe, solle sicherstellen, dass er auf keiner anderen Warteliste mehr stehe.
Am Donnerstag lag die Impfquote in Niedersachsen mit Blick auf die Erstimpfungen bei rund 45 Prozent. Für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren steht die Empfehlung der Ständigen Impfkommission noch aus. "Es ist daher zu empfehlen, dass sich diese Altersgruppe zunächst insbesondere an die Kinder- und Jugendärzte wendet", so Behrens.
Das Land Niedersachsen erhält vom Bund für die Impfzentren im Juni weiterhin rund 235 000 Dosen pro Woche. Die Lieferankündigungen des Bundes für das dritte Quartal liegen den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge noch nicht vor. "Wir wünschen uns einen deutlichen Aufwuchs der Liefermengen für die Impfzentren", sagte Behrens.