"Es ist frustrierend" Schülerrat kritisiert Abiturtermine als unfair

Der Schülerrat kritisiert die Terminlage der Abiturprüfungen in Niedersachsen. Bei einigen Fächerkombinationen könnten die Prüflinge bei der Vorbereitung in Stress geraten.
Die Abiturtermine sorgen in Niedersachsen für Unmut unter Schülern. Besonders problematisch sei, dass Prüfungen in oft gemeinsam gewählten Fächern zu dicht beieinanderlägen, beklagte der Landesschülerrat Niedersachsen. Das sei unfair. Abiturientinnen und Abiturienten hätten dadurch kaum Zeit, sich angemessen vorzubereiten, was eine große Belastung darstelle.
Die Planung führe zu einer unverhältnismäßigen Häufung von Klausuren in kurzer Zeit, warnte der Landesschülerrat. Dies führe zu Nachteilen bei bestimmten Fächerkombinationen. Während einige Schüler mehrere Tage zwischen ihren Prüfungen haben, müssten andere ihre Klausuren binnen kürzester Zeit schreiben.
"Es ist frustrierend"
Liv Grohn, Vize-Vorsitzende des Landesschülerrats und selbst Abiturientin sagte: "Es ist frustrierend, wenn man sich bewusst für Fächer entscheidet, die gut zusammenpassen, und dann feststellen muss, dass man dadurch zeitlich unter enormen Druck gerät." Sie beklagte gerade bei Fächerkombinationen wie Gesundheit-Pflege und Biologie oder Deutsch und Politik-Wirtschaft die fehlende faire Verteilung der Termine.
Ein faires Abitur bedeute gleiche Chancen auf eine gute Vorbereitung für alle Schüler, betonte Eduard Hillgert, ebenfalls Vize-Vorsitzender des Landesschülerrats und Abiturient. Wegen der dichten Terminplanung bleibe weniger Raum für unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheitsfälle oder persönliche Krisen. Künftig sollten die Prüfungen gerechter geplant werden.
Einbruch sorgte 2024 zu Verzögerungen im Politik-Abitur
Im vergangenen Frühjahr hatte ein Einbruch an einer Schule im Harz zu Verzögerungen im Politik-Abitur geführt. Landesweit wurden die Prüfungsaufgaben ausgetauscht, weil es sein konnte, dass die ursprünglichen Aufgaben wegen des Einbruchs vorab eingesehen werden konnten. Der Landesschülerrat beklagte daraufhin hohen Stress bei den Abiturienten, die in Unklarheit über das weitere Verfahren hätten warten müssen, und forderte vergeblich eine pauschal um einen Punkt bessere Bewertung.
Nun führte das Kultusministerium Notfallpläne für die Schulen ein. Sollte erneut ein Austausch der Prüfungsaufgaben oder eine Absage einer Prüfung nötig sein, soll den Schulen der Austausch mit den Organisatoren des Abiturs erleichtert werden - etwa per SMS und Chatfunktion.
- Nachrichtenagentur dpa
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