Was das System schon kann KI soll Wohngeld beschleunigen: Hannover wagt digitale Verwaltung

Die Stadtverwaltung will die Bearbeitung von Wohngeldanträgen beschleunigen. Dafür nutzt sie nun eine Künstliche Intelligenz. Die soll in Zukunft noch mehr Aufgaben übernehmen.
Wohngeldanträge könnten in Hannover bald schneller bewilligt werden. Die Landeshauptstadt setzt seit dem 1. März eine Künstliche Intelligenz (KI) ein, um die Bearbeitung zu beschleunigen und die Mitarbeiter zu entlasten. Die Stadtverwaltung erhoffe sich auf diese Weise eine Beschleunigung von mindestens vierzehn Tagen bei Online-Anträgen, so Sozialdezernentin Sylvia Bruns.
Hannover gehöre zu den ersten Städten in Deutschland, die ein solches System nutzen. "Das ist ein großer Schritt in Richtung digitale Verwaltung", sagt Bruns.
Die KI soll unvollständige Unterlagen erkennen und fehlende Nachweise automatisch anfordern sowie die eingegangenen Anträge in einer E-Akte klassifizieren. Das System könne zudem Hinweise auf mögliche Unstimmigkeiten geben. Es treffe aber keine Entscheidungen bezüglich der Anspruchsberechtigung von Antragstellern oder der Wohngeldhöhe, unterstreicht die Stadtverwaltung.
Stadt begegnet Fachkräftemangel mit Einsatz von KI
Künftig soll die Künstliche Intelligenz auch Antworten von Bürgern bearbeiten können und PDF-Anträge maschinell auslesen. Langfristig soll sie auch handgeschriebene Anträge verarbeiten können.
Darüber hinaus werde geprüft, ob die von dem Start-Up Forml GmbH entwickelte Technologie auch in anderen Bereichen der Sozialverwaltung eingesetzt werden könne, etwa bei der Grundsicherung. Die Künstliche Intelligenz soll den Problemen durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel entgegenwirken. Denn: Allein in der Wohngeldstelle gehen in den kommenden Jahren rund 30 Prozent der Mitarbeiter in den Ruhestand.
- Pressemitteilung der Landeshaupstadt Hannover vom 10. März 2025