Nach Fan-Randale Niedersachsen-Derby: Polizei senkt Gästeticket-Kontingent deutlich
Beim nächsten Niedersachsen-Derby in Hannover dürfen weniger Braunschweig-Fans ins Stadion. Was die Verfügung genau vorsieht.
Es wurden Raketen auf rivalisierende Fans geschossen, beleidigende Banner aufgehängt, Sitzschalen im Stadion abmontiert, Massenschlägereien gestartet – die Liste des Fehlverhaltens von Hannover-96- und Eintracht-Braunschweig-Fans bei Niedersachsen-Derbys ist lang. In der Vergangenheit wurden deshalb bereits Gästekartenkontingente verringert. Zudem drohte Innenministerin Daniela Behrens mit dem kompletten Ausschluss der Gästefans.
Für das kommende Niedersachsen-Derby, das in Hannover ausgetragen wird, steht nun fest: Es dürfen weniger Braunschweiger vor Ort sein. Das Ticket-Kontingent für die Gästefans wird reduziert.
Niedersachsen-Derby: Gästefankontingent um 40 Prozent reduziert
Wie beim Niedersachsen-Derby in Braunschweig im vergangenen Oktober 2024 darf der für Gästefans vorgesehene Stadionbereich nur zu maximal 60 Prozent ausgelastet werden. Das legte die Polizei Hannover am Montag fest. Das für den 25. Spieltag (8. März) angesetzte Derby kann damit vor maximal 2.541 Fans ausgetragen werden.
Die Verfügung diene laut Polizeidirektion dazu, Gefahren abzuwehren. Dabei verweist sie auf die Vielzahl von körperlichen Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen sowie den massiven Einsatz verbotener Pyrotechnik in und an den Stadien durch beide Fanlager.
Darüber hinaus erwartet die Polizei von Hannover 96, dass der Verein ein Verbot von Intro- und Choreo-Material im Gästebereich erlässt. Zudem solle er weitere Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit im Stadion zu erhöhen.
Innenministerin findet Anordnung "richtig und angemessen"
Der Teilausschluss der Gästefans wurde mit Innenministerin Daniela Behrens abgestimmt. Die Anordnung ist in ihren Augen "richtig und angemessen", teilte sie am Montag mit. "Hannover 96 ist es trotz Verbesserungen im Bereich der baulichen und technischen Sicherheitsmaßnahmen im Stadion Hannover nicht gelungen, ein ausreichendes Konzept vorzulegen."
Das größte Defizit sieht Behrens im Bereich der eingesetzten Ordnungsdienstkräfte – und damit verbundener mangelhafter Personenkontrollen. "Dadurch gelangen immer wieder erhebliche Mengen an Pyrotechnik ins Stadion", kritisierte sie. Mit dem Teilausschuss würden Voraussetzungen geschaffen, sodass "alle Zuschauerinnen und Zuschauer das Spiel friedlich im Stadion erleben können".
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hannover vom 3. Februar 2025
- Pressemitteilung vom Ministerium für Inneres und Sportvom 3. Februar 2025 (per E-Mail)