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VW-Betriebsrat in Hannover ist kampfbereit: "Schließung nicht zustimmen"


Wie geht es weiter in Hannover?
"Seit gestern herrscht Betroffenheit" – VW-Mitarbeiter wollen kämpfen

Von t-online, cch

Aktualisiert am 30.10.2024 - 09:30 UhrLesedauer: 2 Min.
VW-Werk in Stöcken: Nachdem Volkswagen Werkschließungen in Deutschland nicht ausschließt, bangen die Mitarbeiter in Niedersachsen um Arbeitsplätze.Vergrößern des BildesVW-Werk in Stöcken: Nachdem Volkswagen Werkschließungen in Deutschland nicht ausschließt, bangen die Mitarbeiter in Niedersachsen um Arbeitsplätze. (Quelle: Nancy Heusel/imago-images-bilder)

Welche Standorte Volkswagen schließen will, ist unklar. Der Betriebsratsvorsitzende in Hannover zeigt sich kämpferisch.

Volkswagen will sparen. Der Autobauer plant laut Angaben des Gesamtbetriebsrats von Montag, in Deutschland mindestens drei Werke zu schließen. Welche Standorte geschlossen werden, ist noch nicht bekannt.

Diese Nachrichten gefallen Stavros Christidis, Betriebsratschef des Stammwerks in Hannover, ganz und gar nicht. "Vor eineinhalb Monaten hieß es noch, dass zwei Werke schließen sollen. Seitdem war die Kommunikation seitens des Unternehmens rar. Nun sind es plötzlich sogar drei", sagt er im Gespräch mit t-online. "Das gibt einem das Gefühl, dass wir keinen Fortschritt machen, sondern einen Rückschritt."

VW hatte im September Werkschließungen in den Raum gestellt. "Einige Kollegen haben da noch gesagt: Das ist nur Politik", erzählt Christidis. Das habe sich nun geändert: "Seit gestern herrscht Betroffenheit." Viele der Mitarbeiter würden sich derzeit an den Betriebsrat wenden. "Sie wollen kämpfen und Lösungen für den Standort finden."

"Wir werden das nicht hinnehmen"

Christidis glaube zwar nicht, dass das Werk in Hannover komplett dich gemacht wird. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das Werk in der Landeshauptstadt schließen, die als einzige das Nutzfahrgeschäft verantwortet", sagt er. "Aber wenn doch, dann wäre das ein Super-GAU. Wir werden das nicht hinnehmen", kündigte er an.

Doch auch wenn das Werk in Hannover bestehen bleibt, werde Volkswagen vermutlich weniger hineininvestieren. Schließlich soll den Angaben von Montag zufolge bei den Standorten, die bestehen bleiben, die Kapazität sinken und es soll betriebsbedingte Kündigungen geben. "Das wäre ein Sterben auf Raten", kommentiert Christidis.

Am Mittwoch kommen Konzern und die Gewerkschaft IG Metall zu ihrer zweiten Verhandlungsrunde über den VW-Haustarif zusammen. Bereits in der ersten Runde im September hatte VW die Forderungen der IG Metall nach sieben Prozent Erhöhung zurückgewiesen und stattdessen auf Einsparungen und Entlassungen gedrängt.

Welche Strategie hat Volkswagen für die Zukunft?

"Wenn VW zu Sinnen kommt, sind wir immer bereit, zu verhandeln", sagt Betriebsratschef Christidis. Er kritisiert, dass ein Konzept für die Zukunft fehle. "Was ist das Ziel? Was ist die Strategie? Wo wollen wir hin? Erst wenn wir das wissen, können wir uns über den Beitrag der Arbeitnehmer unterhalten." Einer Standortschließung werde man aber nicht zustimmen.

VW betreibt in Deutschland zehn Werke, davon sechs in Niedersachsen. Das Werk in Hannover ist Stammsitz der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), dort arbeiten laut Angaben von VW rund 14.200 Beschäftigte. VW hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung auf- und Werkschließungen angekündigt. Ab Mitte 2025 wären betriebsbedingte Kündigungen möglich.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Stavros Christidis, VW-Betriebsratschef Hannover
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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