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Asiatische Hornisse breitet sich in Niedersachsen aus und frisst Bienen


Sie macht Bienen Angst
Asiatische Hornisse breitet sich in Niedersachsen aus

Von dpa
02.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Asiatische Hornisse wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten Archivbild): Sie hat den Winter überstanden und breitet sich weiter in Niedersachsen aus.Vergrößern des Bildes
Eine Asiatische Hornisse wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten Archivbild): Sie hat den Winter überstanden und breitet sich weiter in Niedersachsen aus. (Quelle: Axel Heimken/dpa)
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Sie ist kleiner als die europäische Hornisse, aber dafür aggressiver und hungrig auf Honigbienen: Die invasive Asiatische Hornisse richtet sich in Norddeutschland ein.

Die Asiatische Hornisse ist eine invasive Art, die sich in Deutschland ausbreitet. Für dieses Jahr gibt es nun erste Sichtungen in Niedersachsen, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) mitteilte. Erstmals wurde sie in Niedersachsen im Herbst 2023 nachgewiesen, das heißt, die Hornissenköniginnen sind anscheinend mit dem deutschen Winter zurechtgekommen.

Im Landkreis Diepholz zeigten sich im August und September 2023 einzelne Tiere, Anfang Oktober auch im Landkreis Northeim und im November in der Grafschaft Bentheim. Die Asiatische Hornisse ist zwar kleiner als die in Deutschland heimische Europäische Hornisse, dafür ist sie aber deutlich aggressiver und jagt Honigbienen.

Vor rund zehn Jahren ist die Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, vermutlich bei internationalen Transporten nach Europa eingeschleppt worden und verbreitet sich seitdem in vielen Ländern. Im niedersächsischen Gildehaus in der Grafschaft Bentheim wurde Ende Juni dieses Jahres ein Nest der Asiatischen Hornisse entdeckt. "Dieses Nest konnten wir erfolgreich mitsamt der Königin entfernen", sagte Manuela Monzka, Leiterin des Bereichs Naturschutz beim Landkreis.

Noch ist es recht leicht, sie zu bekämpfen

Es sei aber davon auszugehen, dass die Art sich inzwischen weiter ausgebreitet hat, überall in der Grafschaft sei mit Nestern zu rechnen. Da die Asiatische Hornisse von der Europäischen Kommission als invasive gebietsfremde Art eingestuft wurde, müsse sie gemeldet und beseitigt werden, so Monzka.

Momentan sei es noch gut möglich, die kleineren, sogenannten Primärnester der dieser Hornissenart zu bekämpfen. Diese befänden sich in gut erreichbarer Höhe und seien vorwiegend in überdachten oder trockenen Bereichen zu finden. Die größeren Sekundärnester würden zu einem späteren Zeitpunkt meist in einer Höhe ab etwa zehn Metern gebaut und seien deshalb schwieriger zu finden und zu beseitigen.

Bienen bleiben aus Angst zuhause

Die Asiatische Hornisse hat ein breites Beutespektrum, sie frisst Fliegen, Faltenwespen und viele andere Insekten sowie auch Spinnen. Ein Hornissenvolk benötige etwa elf Kilogramm Insekten-Biomasse pro Jahr, sagte eine LAVES-Sprecheri. Der Jagdradius beträgt etwa einen Kilometer um das Nest herum.

Vor allem Imker sehen die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse mit Sorge. Denn sie jagt Honigbienen, wenn sich Bienenvölker im Umfeld ihrer Nester befinden. Die Hornisse erlegt die Honigbienen auf Blüten und im Flug am Bienenstock. Bienen, die eigentlich Nektar sammeln sollen, verlassen dann aus Angst nicht mehr den Stock.

Greifen Menschen nur selten an

Verluste von Flugbienen seien für gesunde Bienenvölker eher unbedeutend, sagte die LAVES-Sprecherin. Gefährdet seien vor allem schwache Bienenvölker. Die Asiatische Hornisse könne in Bienenvölker eindringen, die wegen der Varroa-Milbe geschwächt seien und sich nicht mehr verteidigen könnten. Verlässliche Daten zu den verursachten Schäden an Bienenvölkern in Europa fehlen laut LAVES allerdings bislang.

Die Asiatische Hornisse ist von Natur aus friedfertig, sie greifen Menschen nur an, wenn sie einen Grund dazu haben. Hornissen stechen allenfalls zur Verteidigung ihres Nestes, erklärte die LAVES-Sprecherin. Deshalb sollten Menschen mehrere Meter Abstand zum Nest einhalten. Da die Hornisse ihre Hauptnester sehr hoch in Ästen von großen Bäumen oder hoch oben an Gebäuden anlegt, ist ein Kontakt eher selten.

Invasive Arten können negative Effekte auf die Biodiversität in ihrem neuen Verbreitungsgebiet haben. Bislang liegen laut LAVES jedoch zu wenig wissenschaftliche Untersuchungen vor, um Schäden der Biodiversität durch die Asiatische Hornisse sicher abschätzen zu können.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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