Telemoritz hat jetzt einen eigenen Song – "Rettet den Turm" | Hannover

"Abrissbirne droht ihm sehr"

"Rettet den Turm": Jetzt gibt es einen Telemoritz-Song

Der alte Fernsehturm könnte bald abgerissen werden. Viele Hannoveraner wollen das verhindern. Ein Kreativer hat dem Turm nun ein Lied gewidmet. So klingt der Telemoritz-Rettungs-Song.

Der Telemoritz hatte es in der Vergangenheit schon einmal in einen Song geschafft. "Am Bahnhof steht ein Turm, der für Nutzfahrzeuge wirbt", lautet eine Zeile von Thees Uhlmanns Song "Was wird aus Hannover" aus dem Jahr 2019. Für Nutzfahrzeuge wirbt der Telemoritz heute jedoch nicht mehr, ihm droht sogar der Abriss. Dafür beziehungsweise genau deshalb ist dem ehemaligen Fernsehturm nun aber ein ganzer Song gewidmet worden.

"Rettet den Turm" heißt das Lied, das Thomas Hake zusammen mit Mitarbeitern seiner Agentur Haketing E-Commerce geschrieben hat. Dieses gibt es in mehreren Varianten – als Techno-, Country und Punknummer etwa. Auch eine Schlagerversion sei geplant. "Ich würde gerne jedes Genre abdecken", sagt Hake. Der Hannoveraner ist kein professioneller Musiker, erstellt für seine Kunden aber regelmäßig Jingles.

Mit den Turm-Songs möchte er Aufmerksamkeit für das Projekt "Der gute Turm" generieren, welches das Ziel hat, den Telemoritz zu erhalten (mehr zu dem Projekt lesen Sie hier). Und da er kein Fan von großem Zögern sei, habe sich Hake am Freitag hingesetzt, den Text ausgedacht und die Musik für die ersten Versionen am Computer dazugegeben. Am Mittwoch veröffentlichte er sie nun bei Spotify und YouTube.

"Rette den Turm, unser Wahrzeichen hier"

Die Lyrics sind einfach, aber einprägsam: "Rette den Turm, lass ihn nicht geh'n. Rette den Turm, er soll weiter steh'n. Rette den Turm, unser Wahrzeichen hier. Rette den Turm, wir sind immer bei dir", lauten Zeilen aus dem Songtext sowie "in der 80ern war er heiß und cool" und "Abrissbirne droht ihm sehr", "seine Zeit ist lange her".

Das geht auch dem Initiator des Projekts "Der gute Turm" ins Ohr. "Ich habe mich am Wochenende erwischt, wie ich die Melodie gesummt habe", erzählt Daniel Pflieger. Vor allem die Elektroversion bezeichnet er als "sehr catchy".

Generell ist er begeistert von der Unterstützung der Hannoveraner: "Ich finde es super, dass wir so viel Zuspruch aus der Kulturszene bekommen – es sind auch schon Gemälde, Kunstdrucke und Fotoserien vom Turm entstanden", sagt er. Über einen möglichen Telemoritz-Song habe Pflieger bereits mit dem Musikproduzenten Mousse T. gesprochen, der bei dem Projekt "Der gute Turm" ebenfalls involviert ist – bisher blieb es aber nur bei den Gesprächen.

Initiative "Der gute Turm" hat 10 Millionen Euro gesammelt

Pflieger hat für die Rettungsaktion des Turms bereits 10 Millionen Euro an Sponsoring-Geldern zusammen. Bis Ende September muss er insgesamt 23 Millionen Euro nachweisen – so hoch sind die voraussichtlichen Kosten für die notwendige Sanierung des Turms, dessen Standfestigkeit laut einem Gutachten "grenzwertig" ist. Der Kreativunternehmer ist optimistisch, dass er das schafft. "Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht jemand auf uns zukommt und sagt: 'Wir möchten uns engagieren.'" Zuletzt habe ihm etwa ein Technologieunternehmen angeboten, den Turm mit Internet zu erschließen.

Der bisherige Besitzer des Turms, Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), will im Oktober entscheiden, wie es mit dem Telemoritz weitergeht. Laut einem Unternehmenssprecher gibt es neben "Der gute Turm" noch einen weiteren Interessenten.

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Sollte eine Übernahme durch keinen der Interessenten möglich sein, beabsichtigt VWN, den Turm abzureißen. Ein Plan, den auch der musikbegeisterte Thomas Hake verhindern möchte – "Rette den Turm, er soll weiter steh'n".