Mehr als verdoppelt Diese Krankenkasse erhöht ihren Beitrag – und wird die teuerste
Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen ist angespannt. Darauf reagiert jetzt eine Kasse mit Sitz in Hannover.
Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hebt ihren Zusatzbeitrag einem Medienbericht zufolge spürbar an. Von August an müssen die Kunden der Kasse zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent einen Obolus von 3,28 Prozent zahlen – damit summiert sich der Beitragssatz auf 17,88 Prozent. Das berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet.
Die KKH, die ihren Sitz in Hannover hat, ist mit rund 1,6 Millionen Versicherten eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Durch die Erhöhung sei sie nun die teuerste Krankenkasse des Landes, so die HAZ.
KKH: Darum wird der Zusatzbeitrag erhöht
Die Beitragserhöhung sei notwendig wegen "unerwartet hoher Kostensteigerungen". Das zeige sich auch am Markt, andere Krankenkassen hätten ebenfalls ihre Beiträge angepasst. Kostentreiber seien vor allem Ausgaben im Krankenhaus- und Arzneimittelsegment.
Der Zusatzbeitrag lag im Schnitt aller Krankenkassen bisher bei 1,7 Prozent. Einige andere Kassen haben bereits angekündigt, den Beitrag noch im Sommer anzuheben.
Dem Bericht zufolge verbuchten die Krankenkassen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ein Minus von 776 Millionen Euro. Die Leistungsausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung stiegen demnach im ersten Quartal um 7,1 Prozent je Versicherten. Für das Gesamtjahr sei mit einer Zunahme um 6,5 Prozent zu rechnen. Dagegen dürften die Beitragseinnahmen 2024 nur um 5,4 Prozent steigen.
Die KKH hatte ihren Zusatzbeitrag laut Zeitung schon zu Jahresbeginn von 1,5 auf 1,98 Prozent angehoben. Um den Verlust von Mitgliedern zu verhindern, will die KKH demnach ihre Leistungen erhöhen – etwa um zusätzliche Zuschüsse für Osteopathie, professionelle Zahnreinigung, Gesundheitskurse und Hautkrebsvorsorge.
- Nachrichtenagentur dpa