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Marienburg bei Hannover: Kritik an Sanierungsplänen und Schließung


Zu hohe Kosten?
Ingenieur zweifelt an Marienburg-Sanierungsplänen

Von t-online, pas

21.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Dronenaufnahme vom Schloss Marienburg (Archivbild): In wenigen Tagen ist das Schloss mehrere Jahre geschlossen.Vergrößern des Bildes
Eine Drohnenaufnahme vom Schloss Marienburg (Archivbild): Das Schloss ist seit mehreren Monaten für den Besucherverkehr geschlossen. (Quelle: Stefan Knaak)

Ein Ingenieur hält die geplante jahrelange Schließung der Marienburg für übertrieben. Er kritisiert die hohen Kosten und das Vergabeverfahren.

Der Ingenieur Constantin Anastasiou hat gegenüber NDR Kultur Zweifel an der Notwendigkeit der jahrelangen Schließung der Marienburg geäußert. Er selbst habe sich im vergangenen Jahr auf die Ausschreibung zur Sanierung der Burg beworben. Dabei nahm er an einer Begehung der Burg teil und untersuchte die vom echten Hausschwamm befallene Dachkonstruktion. Die Region Hannover hatte zuletzt immer wieder erklärt, die Standsicherheit der Burg sei durch die befallenen Hölzer gefährdet und damit die Schließung gerechtfertigt.

Anastasiou hält das jedoch für übertrieben: "Morsche Bereiche könnten abgestützt und saniert werden, ohne die Burg komplett zu schließen", sagte er dem Sender. Die geplante siebenjährige Schließung und die Sanierungskosten von über 27 Millionen Euro seien für ihn nicht nachvollziehbar.

Region Hannover: Sanierung zwingt zu Schließung

Die Region Hannover begründet die vollständige Schließung und die lange Sanierungsdauer damit, dass eine umfassende Baugenehmigung erforderlich sei. Diese müsse die Bereiche Standsicherheit, Nutzung, Denkmalschutz und Brandschutz abdecken. Eine solche Genehmigung könne erst nach Abschluss der Sanierung erteilt werden. Die Region Hannover übernimmt bei der Marienburg die Funktion der Unteren Bauaufsichtsbehörde.

Anastasiou äußerte zudem Zweifel am Vergabeverfahren und vermutete Absprachen zwischen den zwei Hamburger Büros, die den Zuschlag erhielten. Diese hätten seiner Meinung nach nicht genügend Erfahrung mit der Sanierung von Altbauten. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) widerspricht. Dem NDR erklärt ein Sprecher: "Es handelte sich um zwei öffentliche Vergabeverfahren durch die Bauherrin Stiftung Schloss Marienburg", äußerte sich das MWK gegenüber NDR Kultur.

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