Leck entdeckt Lister Bad: Ist das kaputte Becken gefährlich für das Grundwasser?
Das Nichtschwimmerbecken im Lister Bad in Hannover ist gesperrt. Aus diesem sickert Wasser ins Grundwasser – eine Gefahr?
Die Nachricht dürfte Freunde des Lister Freibads getroffen haben: Ende April teilte die Stadt Hannover mit, dass das Nichtschwimmerbecken in dem Bad in dieser Saison erst einmal gesperrt bleibe. Grund dafür sei ein "technischer Defekt". Das Becken ist nicht dicht. Durch das Leck verliert es 30.000 Liter Wasser pro Tag.
Im städtischen Sportausschuss hatte Carsten Lange vom Team Gewässerschutz Ost der Region Hannover zunächst angenommen, dass vom Chlorwasser eine Gefahr für das Grundwasser ausgehen könnte. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtete.
Entwarnung: Das Becken enthält Grundwasser
Jetzt stellte der Pressesprecher der Region Hannover im Gespräch mit t-online klar: Es bestehe keine Gefahr für den Boden oder das Grundwasser.
Nachdem das Leck im Frühjahr bekannt geworden war, habe die Wasserbehörde den Betrieb des Beckens mit Chlorwasser untersagt. Aktuell sei es mit Leitungswasser gefüllt, um die Versickerung nachvollziehen zu können.
Chlorwasser ist Abwasser
Da Chlorwasser in Kontakt mit dem Boden oder Gewässern schädliche Verbindungen bilden kann, muss es ins Abwassersystem eingeleitet werden. Sonst kann der Boden und Grundwasser geschädigt werden.
Zum derzeitigen Zeitpunkt ist das Nichtschwimmerbecken im Lister Bad geschlossen. Es ist unklar, wann es wieder geöffnet wird.
Transparenzhinweis: In der ersten Textfassung stand, dass möglicherweise eine Gefährdung für das Grundwasser vom Leck ausgehen könnte. Diese Angabe haben wir nun korrigiert.
- Schriftliche Antwort der Unteren Wasserbehörde der Region Hannover vom 18. Juni 2024
- Anfrage bei der Stadt Hannover (unbeantwortet)