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Niedersachsen: Kinder zeigen nach Corona häufiger Entwicklungsdefizite


Schulanfänger in Niedersachsen
Kinder zeigen nach Corona-Pandemie häufiger Defizite

Von t-online, pas

19.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Kinder warten auf den Beginn der feierlichen EinschulungVergrößern des Bildes
Kinder warten an einer Grundschule (Archivbild): Neben Sprachentwicklung und Gewicht wurden auch Seh- und Hörvermögen untersucht. (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa/Symbolbild/dpa)
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Niedersachsens Einschulungskinder 2022 fallen in Entwicklungschecks auf. Ein Bericht belegt nun alarmierende Trends.

Kinder des Einschulungsjahrgangs 2022 zeigen in einigen Entwicklungsbereichen häufiger Auffälligkeiten, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Das geht aus einem aktuellen Bericht des niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) hervor, der Daten von Schuleingangsuntersuchungen vor, während und nach der Corona-Pandemie vergleicht.

Besonders betroffen sind demnach Kinder aus bildungsfernen Familien. Bei ihnen traten Defizite in der Sprachentwicklung mit 43,2 Prozent deutlich häufiger auf als die erwarteten 34,6 Prozent. Dieser Wert liegt sogar über dem des stärker von Corona-Maßnahmen betroffenen Einschulungsjahrgangs 2021.

Sozialminister: Appell an Elternhäuser

"Schuleingangsuntersuchungen sind essenziell für die Entwicklungschancen jedes einzelnen Kindes, unabhängig vom familiären Hintergrund", betont NLGA-Präsident Dr. Fabian Feil. Nur durch frühzeitiges Erkennen von Defiziten könnten gemeinsam mit den Eltern passende Förderangebote gefunden werden.

Sozialminister Dr. Andreas Philippi (SPD) lobt den Bericht für seine wichtigen Erkenntnisse. Er mache deutlich, dass insbesondere die Sprachkompetenz noch stärker gefördert werden müsse. "Da sehen wir durchaus auch die Elternhäuser noch stärker gefordert. Hierbei geht es auch um altersgerechten Medienkonsum", so Philippi.

Niedersachsen: Chancenungleichheit bei Kindern?

Der Bericht bestätige zudem, dass die Entwicklung von Kindern je nach sozialem Hintergrund sehr ungleich verteilt sei. "Der sozial-ökonomische Hintergrund entscheidet in Deutschland noch immer viel zu stark über die Entwicklungschancen von Kindern und damit auch über erfolgreiche Teilhabe an Bildung und Gesellschaft", kritisiert der Minister. Es gelte, schon früh präventiv tätig zu werden, etwa durch Angebote der Frühen Hilfen.

Für den Bericht wurden Datensätze von insgesamt 223.998 Kindern aus 15 niedersächsischen Kommunen ausgewertet. Neben Sprachentwicklung und Gewicht wurden auch Seh- und Hörvermögen sowie motorische Fähigkeiten untersucht. Als Vergleichswerte dienten die Daten der Jahre 2015 bis 2019.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Bericht zu Schuleingangsuntersuchungen: "Kinder zeigen teils häufiger Auffälligkeiten als während der Corona-Pandemie" per Mail
  • nlga.niedersachsen.de: NLGA_SEU-Bericht_2024: Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung
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