Klein und unangenehm Läuse sind in Niedersachsen wieder auf dem Vormarsch
Nach der Pandemie sind die Bedingungen für Läuse wieder gut. So haben sie sich 2023 wieder deutlich mehr verbreitet.
Sie nisten sich in den Haaren ein, vermehren sich schnell und sorgen für eine juckende Kopfhaut: Kopfläuse breiten sich in Niedersachsen offenbar wieder mehr aus. Das geht aus einer Auswertung der AOK Niedersachsen für t-online hervor. Demnach wurden im Jahr 2023 rund 35 Prozent mehr Arzneimittel gegen Läusebefall als im Vorjahr verschrieben.
Konkret erhielten Versicherte der AOK Niedersachsen 2023 insgesamt 14.737 Packungen an Anti-Läusemitteln. Im Jahr 2022 wurden 10.950 Packungen verordnet. Der tatsächliche Verbrauch sei allerdings jeweils höher einzuordnen, da die Mittel auch ohne Verordnung in der Apotheke gekauft werden könnten, so die AOK.
Läuse: Fallzahlen vor Conrona-Pandemie noch höher
Trotz des Anstiegs lag die Zahl der Verordnungen 2023 immer noch unter dem Niveau vor Pandemiebeginn: 2019 waren es laut der Krankenkasse 22.723 Packungen. Läuse werden durch den direkten Kontakt der Haare übertragen. Während der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen war die Verbreitung deutlich zurückgegangen: In 2020 wurden in Niedersachsen 13.680 und in 2021 lediglich 8.984 Packungen verschrieben.
"Die Kinder im Kindergarten und in der Schule hatten wenig Kontakt", sagte eine Sprecherin der AOK Niedersachsen. Schlechte Voraussetzungen für Kopfläuse. "Unter den jetzigen normalen Bedingungen können sich die Läuse hingegen wieder schnell verbreiten."
In der Region Hannover sei die Zahl der Läusefälle dennoch auf Vorjahresniveau, teilte eine Sprecherin der Region mit. "Das hat sich nicht großartig verändert", sagte sie. Konkrete Fallzahlen lagen ihr nicht vor.
Die Behandlung von Kopfläusen ist meist langwierig: Läusemittel müssen nach neun oder zehn Tagen erneut aufgetragen werden, das nasse Auskämmen von Läusen und Nissen steht zwei Wochen lang alle drei bis vier Tage auf dem Programm.
- Anfrage bei der AOK Niedersachsen
- Anfrage bei der Region Hannover
- Pressemitteilung der AOK Nordwest