Rätselhafter Feuerwehreinsatz Gas-Alarm an Schule – offenbar mehrere Kinder ohnmächtig
Während des Unterrichts klappten plötzlich reihenweise Schüler zusammen. Die Feuerwehr stellte hinterher Gas fest – aber dann war es wieder weg. Wo es herkam, ist ein Rätsel.
Feuerwehr-Einsatz in einer städtischen Schule in Gehrden bei Hannover: Die Retter sind am Mittwoch wegen eines möglichen Gaslecks zum Matthias-Claudius-Gymnasium gerufen worden. Mehrere Kinder im Musikraum klagten über Unwohlsein, sagte ein Sprecher der Stadt t-online.
Ein Schüler der zu dem Zeitpunkt dort unterrichteten fünften Klasse berichtete, mehrere Kinder seien in Ohnmacht gefallen. Drei oder vier Kinder seien zusammengeklappt. "Ein Kind habe zur Toilette gewollt, sei dann vor dem Lehrerpult zusammengesackt", sagte der Vater des Zehnjährigen t-online. "Ein anderer Mitschüler sei vom Stuhl gerutscht. Meinem Sohn selbst ging es kurz schlecht."
Gas in der Atemluft: Schule löst Alarm aus
Die Mutter eines anderen Kindes in der Klasse bestätigte diese Darstellung. Der Pressesprecher der Stadt Gehrden sagte hingegen, ihm sei nicht bekannt, dass ein Kind in Ohnmacht gefallen sei – er könne dies aber auch nicht ausschließen.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler gegen 11 Uhr über Unwohlsein geklagt hätten, habe der Hausmeister auf Veranlassung der Schulleitung die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Feuerwehr sei mit vier Fahrzeugen und 24 Einsatzkräften angerückt, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt. Die Polizei habe den potentiellen Gefahrenbereich weiträumig absperrt.
Alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrkräfte hätten das Schulgebäude verlassen und sich auf dem Schulhof gesammelt. Insgesamt sieben Schülerinnen und Schüler seien von Rettungskräften vor Ort betreut worden. Eine stationäre Aufnahme sei in keinem Fall erforderlich gewesen.
Feuerwehr sucht mögliches Leck – aber findet nichts
Unterdessen habe die Feuerwehr mit Messgeräten die Ursache des Übels gesucht: Kurzzeitig sei im Bereich des Musikraums und der darüber liegenden Aula an zwei Stellen eine geringe Kohlenmonoxidbelastung von drei ppm (drei Mikroliter CO pro Liter Luft) festgestellt worden. Diese sei bei einer zweiten und dritten Messung jedoch nicht mehr feststellbar gewesen.
"Die Ursache für das plötzliche Unwohlsein konnte trotz intensiver Suche nicht gefunden werden", heißt es in der Pressemitteilung weiter. "Eine Überprüfung der Heizungsanlage wurde ebenfalls vorgenommen, jedoch ohne Befund."
Gegen 12.45 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen, man habe den Unterricht wieder aufgenommen. Einige der betroffenen Kinder seien von ihren Eltern abgeholt worden. Am Matthias-Claudius-Gymnasium in Gehrden werden rund 900 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
- Telefonat mit dem Vater eines betroffenen Schülers
- Telefonat mit einem Sprecher der Stadt Gehrden
- Mitteilung der Stadt Gehrden vom 13. September 2023, per Mail versandt