Viele Rohheitsdelikte Niedersachsen: Clankriminalität nimmt zu
Die Fallzahlen der Clankriminalität in Niedersachsen sind angestiegen. Gibt es Hotspots?
In Niedersachsen sind erneut mehr Straftaten der Clankriminalität zugeordnet worden. Im vergangenen Jahr waren es 3.986 Straftaten, 2021 waren es noch 2.841, wie aus dem am Montag vom Innenministerium und Justizministerium vorgelegten Lagebild Clankriminalität hervorgeht. 2020 wurden noch rund 2.000 Fälle von Clankriminalität registriert.
"Der Anstieg der Fallzahlen um etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist ein Beleg dafür, dass wir bei der Zuordnung von Taten deutlich besser geworden sind. Er verdeutlicht aber auch, dass wir die Clankriminalität weiter sehr genau beobachten und entschieden bekämpfen müssen", sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD).
Hotspots der Clankriminalität gebe es in Niedersachsen nicht, sagte die Ministerin. Diese Kriminalität sei über das gesamte Bundesland festzustellen. Fast ein Drittel der Fälle sind laut Ministerium Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (1.268 Taten). Das sei kennzeichnend für das Phänomen der Clankriminalität. Unter diesen Taten machen Körperverletzungsdelikte (763 Fälle) und Bedrohungen (354 Fälle) den Großteil aus.
Die Clankriminalität hat laut Innenministerium statistisch einen Anteil von weniger als einem Prozent aller polizeilich erfassten Kriminalität, stellt die Strafverfolgungsbehörden jedoch anhaltend vor große Herausforderungen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- mj.niedersachsen.de: Pressemitteilung vom 26. Juni 2023