Queerfeindlicher Vorfall im Hauptbahnhof Gewalttätiger Angriff auf CSD-Teilnehmer in Hannover
Zwei Teilnehmer beim Christopher Street Day (CSD) in Hannover wurden Opfer einer brutalen Attacke am Hauptbahnhof: Sie wurden beleidigt, verletzt und bestohlen.
Am Samstagabend ist es am Rande des CSD (Christopher Street Day) am Hauptbahnhof in Hannover-Mitte zu einer gewalttätigen und räuberischen Attacke gekommen. Wie die Polizeidirektion Hannover mitteilte, handelt es sich bei den Betroffenen um eine 18-jährige nicht-binäre Person und einen 17-jährigen Transmann. Der Vorfall wird vom polizeilichen Staatsschutz untersucht, der Ermittlungen eingeleitet hat. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.
Nach Angaben der Polizei hat sich der Vorfall gegen 19.30 Uhr ereignet, als die beiden zusammen mit einer Vierergruppe in Richtung Hauptbahnhof unterwegs waren. In der Nähe des Ernst-August-Denkmals wurden sie von zwei bisher unbekannten männlichen Personen mit queerfeindlichen Äußerungen konfrontiert.
Die 18-jährige Person aus Berlin wurde daraufhin geschlagen. Als der 17-Jährige aus Berlin versuchte, zu schlichten, wurde auch er angegriffen und zu Boden gestoßen. Die Täter sollen dabei mehrmals gegen seinen Kopf getreten und sein Handy geraubt haben. Anschließend flüchteten sie zu Fuß in unbekannte Richtung. Der 17-Jährige wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Überfall beim CSD in Hannover: Täterbeschreibung
Der erste Tatverdächtige wird auf etwa 18 Jahre geschätzt und ist schlank. Zur Tatzeit trug er einen weißen Kapuzenpullover mit großem Aufdruck, eine dunkle Jeans und weiß-schwarze Sneaker. Sein Komplize ist etwa 16 bis 18 Jahre alt und war mit einem schwarzen Kapuzenpullover, einer Jeans mit schwarzem Gürtel und weißen Turnschuhen bekleidet.
Die beiden Angegriffenen waren Teilnehmer des CSD, daher werden die Ermittlungen im Zusammenhang mit queerfeindlicher Hasskriminalität vom polizeilichen Staatsschutz des Zentralen Kriminaldienstes Hannover durchgeführt, so ein Polizeisprecher. Es wurden Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, einfacher Körperverletzung, Diebstahls und Beleidigung eingeleitet.
Leon Dietrich, Landeskoordinator für LSBTIQ (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und queere Menschen) und Ansprechpersonen bei der Polizei Niedersachsen, äußerte sich zu dem Vorfall: "Die Polizei Niedersachsen lehnt queerfeindliche Hasskriminalität entschieden ab und bietet den Betroffenen ihre Unterstützung an."
Zeugen, die Informationen zur Tat oder den Tätern haben, bittet die Behörde, sich beim Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109-5555 zu melden.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Hannover vom 1. Juni 2023