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Urteil in Hannover | Unfall provoziert: Mann ersticht Radfahrer


Unfall vor Pizzeria provoziert
Mann ersticht Radfahrer – Psychiatrie

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 29.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Tatort in Neustadt am Rübenberge: Bei einer Messerstecherei ist ein Mann ums Leben gekommen.Vergrößern des BildesDer Tatort in Neustadt am Rübenberge: Vor der Pizzeria zeugt eine große Blutlache von der tödlichen Attacke. (Quelle: TNN/dpa)

Ein Mann provoziert einen Radunfall, verfolgt das Opfer bis in eine Pizzeria – und sticht dort immer wieder zu. Jetzt urteilte das Landgericht Hannover.

Rund sieben Monate nach einem tödlichen Messerangriff in einer Pizzeria im niedersächsischen Neustadt am Rübenberge hat das Landgericht in Hannover den Täter dauerhaft in eine Psychiatrie eingewiesen. Die Richterinnen und Richter sahen es nach Angaben einer Gerichtssprecherin in ihrem Urteil vom Dienstag als erwiesen an, dass der 23-jährige Mann wegen einer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig ist.

Der Beschuldigte leidet nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden an einer paranoiden Schizophrenie. Im vergangenen August hatte er einen 32-Jährigen attackiert, der mit dem Rad über die Wunstorfer Straße gefahren war.

Bluttat in Pizzeria

Laut Staatsanwaltschaft provozierte der Täter, der ebenfalls mit einem Rad unterwegs war, zunächst einen Unfall. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf sein Opfer zu und brachte den Mann zu Fall. Dabei soll er bereits das Ziel gehabt haben, auf ihn einzustechen.

Das Opfer lief in die nahe Pizzeria "Mamma Mia", um sich vor dem mit einem Messer bewaffneten Angreifer zu retten. Doch der Täter verfolgte den 32-Jährigen bis ins Lokal. Im Restaurant stach er dann mehrfach auf ihn ein.

Polizei Hannover: Pizzeria-Personal überwältigte Angreifer

Der 32-Jährige versuchte zu entkommen und floh aus der Pizzeria. Vor dem Lokal brach er stark blutend zusammen. Er starb noch während des Transports ins Krankenhaus.

Wie die Polizei damals berichtete, überwältigte unterdessen das Personal in der Pizzeria den Angreifer. Beamte, die gerade zufällig in der Nähe waren und Schreie gehört hatten, nahmen ihn fest.

Täter hört Stimmen und lebt in einer Wahnwelt

Laut der "Hannoverschen Allgemeinen" war der Täter in der Gegend bekannt: Er sei häufiger dabei gesehen worden, wie er mit einem Messer und Alkoholflaschen auf der Straße unterwegs war.

Beim Verfahren vor dem Landgericht Hannover handelte es sich um ein sogenanntes Sicherungsverfahren. Auch Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten darin laut Sprecherin eine dauerhafte Psychiatrieunterbringung gefordert.

Die Sprecherin des Gerichts sagte t-online, der Beschuldigte leide seit vielen Jahren unter paranoider Schizophrenie: "Er hört Stimmen, lebt in seiner eigenen Wahnwelt und fühlt sich verfolgt."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
  • Telefonat mit einer Sprecherin des Landgerichts
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeidirektion Hannover vom 19. August 2022
  • haz.de: "Ein Toter nach Messerangriff in Neustadt: Was wir bisher wissen"
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