Landtagswahl in Niedersachsen Parteien kämpfen am letzten Tag um jede Stimme
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Am Tag vor den niedersächsischen Landtagswahlen bauten die etablierten Parteien in Hannovers Innenstadt noch einmal ihre Wahlkampfstände auf
Wer am Sonnabend in Hannovers Innenstadt auf Shoppingtour ging, konnte es nicht übersehen: Abgesehen von der AfD, die sich im Laatzener Leine Center positionierte, kämpften alle etablierten Parteien am letzten Tag vor der Landtagswahl in Niedersachsen um die Stimmen der Wähler.
Angst vor "Querdenkern", die ebenfalls am Sonnabend mit ihrem Protestzug durch die Innenstadt liefen, hatte dabei keine Partei. Viel eher war es die Fünf-Prozent-Hürde, die den Mitgliedern von Linke und FDP im Wahlkampf-Endspurt den Schweiß auf die Stirn zauberte.
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Wähler fürchten, dass Stimme verfällt
Auffällig jung war das Wahlkampfteam der FDP am Parteistand am Platz der Weltausstellung. "Wir haben es geschafft, unsere Jugendorganisation gut zu mobilisieren", erklärte FDP-Politikerin Katharina Wieking, die ebenfalls als Direktkandidatin im Wahlkreis Hannover-Mitte um die Stimmen der Bürger kämpft.
Laut ihr seien die Bürger immer wieder überrascht, dass auch die Gesichter von den Wahlplakaten an den Wahlkampfständen präsent sind.
CDU-Kandidatin will Politik für junge Menschen
Am Nachmittag war dann auch die CDU mit einem großen Stand am Kröpcke vertreten. Sabrina Kahmann kandidiert als Direktkandidatin im Wahlkreis Hannover-Ricklingen für die Christdemokraten. Sie möchte im Gegensatz zum Vorurteil auch Politik für die jungen Bürger machen.
"Wenn wir Volkspartei bleiben wollen, müssen wir auch die Jugend mitnehmen", betonte die gebürtige Uelzenerin. Später kam auch noch CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann zu dem Wahltermin und mit den Menschen ins Gespräch.
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Am Wahlkampfstand der Grünen kam wiederum auch Spitzenkandidatin Julia Willie aus Hamburg mit den Passanten ins Gespräch. Sie zeigte sich einen Tag vor den Wahlen optimistisch: "Wir erleben, dass viele Leute wollen, dass wir regieren. Deshalb erwarten wir schon einen Rückenwind", so Hamburg.
Sie würde sich über die Bestätigung der Ergebnisse der letztjährigen Bundestagswahl freuen. "Alles über 16 Prozent wird bei uns zu Freudenstürmen führen", prognostizierte die 36-Jährige.
SPD zeigt sich innovativ
Einen sehr ausgefallenen Ansatz verfolgt die SPD. Am Vormittag rollten die Sozialdemokraten am Kröpcke eine große Stadtkarte auf dem Boden aus. Laut dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im hannoverschen Stadtrat Lars Kelich sei die begehbare Karte Blickfang und Erklärungshilfe zugleich
Ihren finalen Wahlkampfabschluss feierte die SPD allerdings an der Marktkirche in Hannovers Altstadt: Bundeskanzler Olaf Scholz kam am Nachmittag in die Landeshauptstadt, um Amtsinhaber Stephan Weil gemeinsam mit der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, zu unterstützen.
In den Reden von Weil, Scholz und Dreyer waren die Auswirkungen der Energiekrise und hohen Inflation einmal mehr die bestimmenden Themen – wie in weiten Teilen des Wahlkampfes. Weil sagte: "Ich habe noch nie so einen Wahlkampf mit so vielen Fragezeichen in den Gesichtern der Wählerinnen und Wähler geführt, wie in diesem Herbst". Laut Angaben der Polizei nahmen etwa 1.100 Personen an der Veranstaltung der SPD teil.
- Reporter vor Ort
- Eigene Recherche