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Gerhard Schröder: Stephan Weil kritisiert den Altkanzler


Umgang mit Ukraine-Krieg
Vor SPD-Parteiordnungsverfahren: Weil kritisiert Altkanzler Schröder

Von dpa, pas

13.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil krisiert vor dem SPD-Parteiordnungsverfahren am Donnerstag Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Putin-Nähe.Vergrößern des Bildes
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil krisiert vor dem SPD-Parteiordnungsverfahren am Donnerstag Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Putin-Nähe. (Quelle: Fabian Sommer/SvenSimon/Frank Hoerman(Montage)/dpa)

Vor dem SPD-Parteiordnungsverfahren in Hannover findet Niedersachsens Ministerpräsident klare Worte. Fliegt Gerhard Schröder aus der Partei?

Vor dem Parteiordnungsverfahren des SPD-Unterbezirks Hannover am Donnerstag und Freitag hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Umgang von Altkanzler Gerhard Schröder scharf kritisiert. Schröder hat sich nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident bisher nicht ausreichend von Russlands Angriff auf die Ukraine distanziert.

"Gerhard Schröder hat sich leider bis heute nicht mit der notwendigen Klarheit gegen den brutalen, durch nichts gerechtfertigten Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ausgesprochen. Das bedauere ich persönlich sehr", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Schröder lässt Positionierung gegen Ukraine-Krieg vermissen

Viele Menschen hätten Schröder in guter Erinnerung gehabt, "weil er mutig und gegen enormen internationalen Druck dafür gesorgt hat, dass Deutschland sich nicht an dem ebenfalls nicht gerechtfertigten Krieg im Irak beteiligt hat", sagte Weil. Gerade vor diesem Hintergrund habe es die berechtigte Erwartung gegeben, dass der Altkanzler auch deutlich gegen den Krieg in der Ukraine Position beziehe. "Das ist leider nicht passiert", sagte Weil.

Am 14. und 15. Juli tagt der SPD-Unterbezirk Region Hannover über mehrere Anträge zum Parteiausschluss von Altkanzler Gerhard Schröder. Der Ex-Kanzler steht wegen seiner Nähe zu Kremlchef Wladimir Putin in der Kritik. Bei dem Verfahren könnte das Schiedsgericht Schröders Mitgliedsrechte einschränken oder gar dessen Parteiausschluss entscheiden. Aber auch eine Rüge ist möglich – oder dass die Anträge abgelehnt werden.

Niedersachsens SPD-Landeschef Weil erklärte dazu, es gehöre sich, die Angelegenheit in einem regulären Verfahren zu behandeln. "Dafür gibt es in der SPD eine Schiedskommission, die nach rechtsstaatlichen Grundsätzen handelt", sagte er. Ein Parteiausschluss Schröders gilt parteiintern als juristisch unwahrscheinlich. Eine Entscheidung wird am Freitag erwartet.

"Werde Gesprächsmöglichkeiten mit Putin nicht aufgeben"

Schröder steht seit Jahren wegen seines Engagements für russische Staatskonzerne in der Kritik und gilt als enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin. Im Mai hatte der 78-Jährige angekündigt, den Aufsichtsrat des russischen Energieriesen Rosneft zu verlassen, und er hatte eine Nominierung als Aufsichtsrat bei Gazprom ausgeschlagen.

Seinen Draht zu Putin wolle Schröder jedoch weiter aufrechterhalten, hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vor wenigen Tagen berichtet. "Ich werde meine Gesprächsmöglichkeiten mit Präsident Putin nicht aufgeben", sagte der Altkanzler demnach.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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