Urteil am Landgericht Mordversuch mit Kampfhund – sieben Jahre Haft
Im Prozess um einen 46-Jährigen, der seinen Hund als Mordwaffe einsetzen wollte, ist ein Urteil gefallen. Der Mann wollte sich an einem 19-Jährigen rächen.
Mit Hilfe eines Kampfhundes wollte er nach Überzeugung des Gerichts einen 19-Jährigen töten: Das Landgericht Hannover hat einen 46-jährigen Mann wegen versuchten Mordes und Körperverletzung zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.
Es sei ein "niedriger Beweggrund, wenn man meint, selber Justiz spielen zu wollen, wenn man Rache nimmt", sagte der Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer am Landgericht Hannover, Stefan Joseph, am Dienstag zur Urteilsbegründung. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer ebenfalls eine Strafe von sieben Jahren gefordert, die Verteidigung sprach sich für einen Freispruch aus.
19-Jähriger erlitt tiefe Schnittwunden
Zum Prozessauftakt hatte der Verurteilte bestritten, seinen Hund auf den jungen Mann gehetzt und ihn anschließend mit einem Messer verletzt zu haben. Der 19-Jährige erlitt bei dem Angriff im September 2021 tiefe Schnittwunden, der Kampfhund soll sich zuvor im Fuß des 19-Jährigen verbissen und ihn zu Boden gebracht haben. Es handelte sich nach Überzeugung des Gerichts um Rache, weil das Opfer den Sohn des Verurteilten ein Jahr zuvor verletzt habe.
Der Angreifer war im September von der Polizei gesucht worden. Demnach führte er einen anthrazitfarbenen Hund der Rasse Cane Corso mit sich. In Bayern wird diese Rasse als Kampfhund der Kategorie 2 eingestuft. Das niedersächsische Hundegesetz enthält keine pauschale Rasseliste – die Gefährlichkeit eines Tieres wird mit einem Wesenstest bestimmt. Laut Polizei ereignete sich das Verbrechen auf offener Straße im Stadtteil Bemerode.
- Nachrichtenagentur dpa
- Telefonat mit Amtsgericht Hannover