Erste Hitze-Welle erwartet Gesundheitsgefahr für Kinder und Alte: Niedersachsens Ministerien warnen
Vor den ersten Hitze-Tagen in Deutschland mahnen Niedersachsens Gesundheitsministerin und Umweltminister zu Vorsicht. In Deutschland werden am Wochenende in diesem Jahr erstmals Temperaturen über 30 Grad erwartet. Das Land gibt Tipps, wie Sie besser durch die heißen Tage kommen.
In einer gemeinsamen Erklärung mahnen Gesundheitsministerin Behrens und Umweltminister Lies (beide SPD) Niedersachsens Bewohner zu umsichtigen Handeln während des heißen Wochenendes auf. Vor allem ältere Menschen und Kinder seien von Gesundheitsrisiken betroffen, wenn heiße Tage bereits sehr früh im Jahr stattfinden. Sie würden einen Hitzestau oder Flüssigkeitsmangel häufig erst viel zu spät bemerken
Gesundheitsministerin Daniela Behrens sagt dazu: „Wer Kinder und ältere Menschen betreut, sollte auf die Hitze vorbereitet sein und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen." Vor allem steige die Gefahr von Herz-Kreislauf-Problemen, aber auch Hautschäden durch Sonnenbrände betrachte sie als besondere Gefahr.
Lies: "Die Zeit der gemäßigten Sommer ist vorerst vorbei"
Auch Olaf Lies sieht vor diesem Hintergrund zunehmenden Handlungsdruck: „Die Zeit der gemäßigten Sommer ist vorerst vorbei", sagte der Umwelt- und Klimaschutzminister bereits am Donnerstag. Beide Minister fordern daher mehr Investitionen in den Klimaschutz und die Abmilderungen der Folgen des Klimawandels. Neben einem sorgsameren Umgang mit Wasser, appelliert der Gesundheitsminister an Niedersachsens Kommunen eigene Hitzeaktionspläne zu planen und umzusetzen.
Damit appellieren die Ministerien zum Einen an die Kommunen akute Maßnahmen für das kommende Wochenende zu ergreifen, wenn die Temperaturen in Hannover erstmals die 30-Grad-Marke knacken. Zum Anderen gehe es aber auch um langfristige Lösungen: Laut Lies sollten auf lange Sicht vor allem bauliche Maßnahmen greifen, wie zum Beispiel versiegelte Flächen wieder natürlicher zu gestalten. Aber auch die Schaffung von Wasser- und Grünflächen könne eine Lösung sein, so der Minister.
Wie sollen Kinder und Alte vor der Hitze schützen?
Pflegeeinrichtungen und pflegende Angehörige wird geraten, das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu nutzen. An Tagen mit sogenannten "Tropennächten", wenn die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad sinken, könne eine Hitzewelle ganz schwere gesundheitliche Auswirkungen haben. „Durch die fehlende Abkühlung ist der Körper einer dauerhaften Belastung ausgesetzt, die unter Umständen ernsthafte Folgen haben kann. Erste Warnzeichen sind beispielsweise Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe oder Erschöpfungs- und Schwächegefühle", sagt Roland Suchenwirth, Umweltmediziner beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt. Diese Warnzeichen sollten unbedingt ernst genommen werden. Im schlimmsten Fall drohe ein Hitzschlag oder ein Sonnenstich.
Von einem Hitzschlag wird gesprochen, wenn ein Organismus aufgrund hoher Außentemperaturen kontinuierlich mehr Wärme aufnimmt als er an die Umgebung abgeben kann. Dadurch gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an. Häufige Symptome sind etwa ungewöhnliche Unruhe, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, rote und trockene Haut oder ein getrübtes Bewusstsein bis hin zur Bewusstlosigkeit. Ein Sonnenstich entgegen entsteht durch längere direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf. Dabei wird die Hirnhaut gereizt, wodurch ähnliche Symptome wie bei einer Hirnhautentzündung auftreten. Kleinkinder sind besonders gefährdet, sollten deshalb immer Kopfbedeckung.
Zu diesen Tipps rät das Gesundheitsministerium bei Hitze
- Ausreichendes Trinken von alkoholfreien Getränke – auch ohne Durst: Wasser, Fruchtsaft.
- Tätigkeiten im Freien sollten auf die Morgen- und Abendstunden beschränkt werden.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit tagsüber besondere körperliche Belastungen, auch Sport.
- Verschaffen Sie sich Abkühlung durch eine kühle Dusche, ein kühles Bad oder Fußbad.
- Halten Sie sich draußen möglichst im Schatten auf. Tragen Sie leichte, nicht einengende Bekleidung in hellen Farben (Baumwolle), sowie einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille.
- Lassen Sie niemals Kinder oder gesundheitlich geschwächte Personen in einem geparkten Fahrzeug zurück, auch nicht für kurze Zeit!
- Besondere Vorsicht gilt bei der Einnahme von Medikamenten und Erkrankungen, da diese die Regulierung der Körpertemperatur beeinträchtigen können. Im Zweifelsfall sollte der Hausarzt kontaktiert werden.
- Gemeinsame Erklärung von Niedersachsens Gesundheitsministerin und dem Umweltminister
- Eigene Recherche