Heimspiel wird vertont "Fußball ist Oper" – so klingt ein Spiel am Millerntor
Die Geräusche eines Fußballspieles haben meist mit Gebrüll, Geschrei und Gekicke zu tun. Am 12. Mai soll ein St.-Pauli-Spiel stattdessen wohlklingende Melodien zaubern.
Wie klingt eigentlich so ein Fußballspiel, wenn jedes Tor, jeder Einwurf, jeder Eckball und jedes Team eine eigene, immer wiederkehrende Melodie hat? Der Fußballverein FC St. Pauli und das Reeperbahn-Festival wollen das bei einem Zweitligaspiel am 12. Mai (13.30 Uhr) mal ausprobieren. Dann werden im Rahmen des Projektes "The Game" zwei musikalische Teams in der Hamburger Laeiszhalle die Partie St. Pauli gegen VfL Osnabrück miteinander vertonen.
Dabei treten das renommierte Ensemble Resonanz und die Band des bekannten Elektronik-Künstlers Matthew Herbert "gegeneinander" an, wie die Macher des Reeperbahn-Festivals am Montag in Hamburg mitteilten. Die Leitung des sportlichen Konzertes übernimmt Dirigentin Friederike Scheunchen.
"Fußball ist Rhythmus, Fußball ist Drama, Fußball ist Oper"
Sowohl die Musikerinnen und Musiker als auch das Publikum sehen das Fußballspiel dabei live auf Monitoren. Welche Band den Ton angibt, entscheidet der Ballbesitz der Teams. Die Standards – also Ecke, Einwurf, Freistoß, Elfmeter – haben alle eine eigene Melodie beziehungsweise ein Klangbild. Komponiert hat die Matthew Herbert. Der Rest des 90-Minuten-Konzertes entwickelt sich auf dem Rasen.
Das Libretto von "The Game" werde live von den Fußballspielern geschrieben und habe einen ungewissen Ausgang. Die Musikerinnen und Musiker lassen den Angaben zufolge die Originalgeräusche des Spiels in ihre Performance einfließen und reagieren in Echtzeit auf den Spielverlauf.
Für Herbert ist die Kombination von Musik und Sport eine ganz logische Verbindung: "Jede Sportart hat ein Repertoire an Klängen, die dem Spiel mehr als nur einen Rhythmus geben, sondern es buchstäblich orchestrieren", sagte der Künstler laut Mitteilung. "Fußball ist Rhythmus, Fußball ist Drama, Fußball ist Oper – kein anderer Sport hat so viele Zuschreibungen."
- Nachrichtenagentur dpa