Philipp Westermeyer OMR-Chef geht auf Distanz zu Skandal-Influencer Fragrance
Sein Auftritt beim OMR-Festival hatte für Aufregung gesorgt – doch es war nicht der einzige Skandal rund um den Parfüm-Influencer Jeremy Fragrance.
Der Gründer der Hamburger Digitalwirtschaft-Plattform OMR, Philipp Westermeyer, geht auf deutlichen Abstand zu einem seiner früheren Gäste, Jeremy Fragrance. Der als Parfüm-Influencer bekanntgewordene Fragrance war schon Gast im OMR-Podcast und auf dem jährlich stattfindenden OMR-Festival – mittlerweile ist er aber wegen umstrittener Äußerungen und Kontakte in Verruf geraten.
Der gebürtige Oldenburger Jeremy Fragrance (bürgerlich Daniel Schütz) war im März 2022 im Podcast mit dem OMR-Chef Westermeyer zu hören, im Sommer 2023 stand er dann auf der Bühne der Onlinemarketing-Messe. "Ich würde ihn heute sicherlich anders interviewen, als ich das damals getan habe", sagte Westermeyer jetzt dem "Spiegel" zu vermeintlich unkritischen Fragen, die er Fragrance 2022 gestellt hatte. "Damals standen sein Erfolg als Parfum-Influencer und seine Relevanz als Marketingphänomen im Fokus und nichts anderes."
Fragrance fiel mit sexitischen Sprüchen negativ auf
Auf der Bühne des OMR-Festivals im vergangenen hatte Fragrance dann für frauenfeindliche und sexistische Sprüche harte Kritik einstecken müssen. "Ich könnte pro Tag fünf Mädels bumsen, ich könnte euch alle verarschen", hatte er damals gesagt. Weil er aber ein "sehr geiles Mindset" habe, mache er so etwas nicht. Lesen Sie hier mehr zu diesem denkwürdigen Auftritt und der Kritik daran.
Im Dezember vergangenen Jahres dann sorgte ein Foto mit Vertreter der "Identitären Bewegung" für Aufsehen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe Rechtsextremer, die auch vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuft wurde. Lesen Sie hier mehr dazu.
Stargast Kim Kardashian bereits angekündigt
Schon nach dem OMR-Festival hatten sich die Organisatoren klar von Fragrance distanziert, jetzt legte Westermeyer im "Spiegel" nach: "Rechtsradikalen und jeglicher Form von Diskriminierung bieten wir bei OMR selbstverständlich keine Plattform." Das Foto von Fragrance und dem mutmaßlichen Rechtsextremen ist nach der Podcast-Aufnahme entstanden, sagte Westermeyer.
Bereits seit einigen Monaten ist bekannt, dass in diesem Jahr Reality-TV-Star Kim Kardashian zu Gast beim OMR-Festival in Hamburg sein wird. Auf der Digitalmesse solle sie in ihrer Rolle als Unternehmerin in den Hamburger Messehallen auftreten. "Wir haben monatelang Gespräche geführt", sagt Westermeyer dazu. "Kim Kardashian muss bestimmt nicht des Geldes wegen nach Hamburg kommen, zumindest nicht für Summen, die wir uns leisten könnten."
2023 besuchten gut 72.000 Menschen das OMR-Festival. Auf der Messe sind vor allem Macher und Entscheider von nationalen und internationalen Digital-, Medien- und Marketingunternehmen unterwegs. Die zweitägige Veranstaltung rund um den Hamburger Fernsehturm beginnt in diesem Jahr am 7. Mai.
- spiegel.de: Interview mit Philipp Westermeyer vom 13. Februar 2024 (kostenpflichtig)
- Artikel auf t-online