Sündiges Angebot für 2,99 Millionen Euro Zwei Häuser in berühmter Rotlicht-Straße zu verkaufen
In der Annonce ist die Rede von einer "einmaligen Gelegenheit": Wer schon immer ein Bordell kaufen wollte, kann jetzt in der Hamburger Herbertstraße zuschlagen.
Den Kaufpreis beziffert der Anbieter auf 2.999.000 Euro, die Lage bezeichnet er als "etwas besonders": Die Hansestadt Immobilien GmbH verkauft in Hamburg zwei Häuser in bzw. an der Herbertstraße.
Eine Immobilie liegt direkt hinter den Toren der umgangssprachlichen "Frauenverbotszone": Die mit einem Sichtschutz abgeriegelte Herbertstraße ist zwar rein rechtlich offen für alle, trotzdem weist ein Schild am Eingang Besucherinnen ab. Denn die hier tätigen Sex-Arbeiterinnen empfinden neugierige Frauenblicke als störend.
"Völlig wild nach vorne": Kiezkneipe wird mitverkauft
Das andere Haus befindet sich unmittelbar daneben in der Gerhardstraße. Im Erdgeschoss befindet sich die legendäre Kiezkneipe "Käpt’n Brass". Besucher loben, dort gehe es "völlig wild nach vorne". Oder, in einer anderen Fünf-Sterne-Rezension bei Google: "Toiletten eine Katastrophe, aber da muss man halt durch."
Über dem "Käpt’n Brass" an der Ecke zur Herbertstraße ist ein Bordell. Und auch das mit angebotene Nachbarhaus in der Herbertstraße selbst bietet alles für den professionellen Rotlichtbetrieb Notwendige: 23 Zimmer auf vier Etagen, dazu in jedem Stockwerk zusätzlich ein WC sowie ein Abstellraum.
Bordell als "Renditeobjekt" angeboten
Wer auch immer die beiden Häuser mit einer Gesamtmietfläche von 622 Quadratmetern kauft, muss sich auch mit den derzeitigen Mieterinnen arrangieren: Bis 2026 laufen die aktuellen Verträge, danach besteht bei beiden Objekten die Option auf Verlängerung.
"Diese zwei Renditeobjekte bieten Ihnen eine attraktive Investitionsmöglichkeit inmitten des berühmt berüchtigten Stadtteils von St. Pauli, dem Hamburger Kiez", wirbt die Hansestadt Immobilien GmbH. Und, was den aktuellen Nutzerinnen wohl eher nicht so gefallen wird: Der Makler hebt hervor, die Häuser hätten noch "Mietsteigerungspotenzial".
Es soll auch schon mehrere Besichtigungen mit internationalen Kunden gegeben haben. "Das Angebot zieht weltweit Kunden an, die die Lage kennen", zitiert das "Hamburger Abendblatt" den Chef der GmbH, die die Häuser im Auftrag einer Erbengemeinschaft aus dem Hamburger Umland anbietet. Bisher hat sich allerdings noch niemand gefunden, der wirklich zuschlagen will.
- hansestadt-immobilien.com: "Zwei Renditeobjekte in besonderer Lage auf St. Pauli"
- abendblatt.de: "Herbertstraße: Ungewöhnliche Immobilie mit Bordell zu kaufen"