18 Stunden bangen am Hamburger Flughafen Geiselnahme beendet – Kind befreit
Die Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist nach mehr als 18 Stunden beendet worden. Der bewaffnete Mann sei festgenommen worden, erklärte die Polizei.
Der Mann, der seit Samstagabend am Hamburger Flughafen seine eigene Tochter in seiner Gewalt hatte, hat aufgegeben. Die Hamburger Polizei konnte ihn überreden, die Vierjährige nach 18 Stunden Geiselhaft freizulassen.
"Der Tatverdächtige hatte zusammen mit seiner Tochter das Auto verlassen. Der Mann wurde widerstandslos von den Einsatzkräften festgenommen. Das Kind scheint unverletzt zu sein", schreibt die Polizei Hamburg auf X (vormals Twitter).
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Polizei stand durchgehend in Kontakt mit dem Täter
Am Samstagabend hatte der 36-Jährige zunächst seine Tochter entführt, gegen 20 Uhr mit seinem Auto die Schranken des Flughafens durchbrochen und war auf das Vorfeld gefahren. Er war bewaffnet. Auf dem Gelände schoss er in die Luft und warf Brandsätze aus dem Auto. Mehr als 18 Stunden lang stand sein Auto dann neben einem Flugzeug der Turkish Airlines.
- Geiselnahme am Hamburger Flughafen. Erfahren Sie hier, was sich abgespielt hat.
- Wie konnte der Mann aufs Flughafengelände kommen? Lesen Sie hier, was eine Sprecherin des Flughafens Hamburg zu der Sicherheitslage sagt.
Vorausgegangen war laut Polizei vermutlich ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter. Die ganze Nacht und auch am Sonntag verhandelte die Polizei mit dem Mann. Er sei den Beamten sehr zugewandt gewesen, sagte eine Polizeisprecherin t-online.
Mutter war auch vor Ort
Die Ehefrau des Geiselnehmers, die sich in Stade bei Hamburg aufgehalten haben soll, hat sich nach Angaben eines Sprechers wegen einer möglichen Kindesentführung bei der Landespolizei gemeldet. Die Frau hielt sich am Sonntag ebenfalls am Flughafen auf.
Flugbetrieb soll rasch wieder anlaufen
Während der mehr als 18-stündigen Geiselnahme waren am Flughafen Hamburg alle Starts und Landungen gestrichen worden. Bereits am Samstag waren 27 Flüge mit rund 3.200 Passagieren betroffen. Auf X twitterte der Hamburg Airport, dass der Flugbetrieb schnellstmöglich wieder aufgenommen werden soll. "Wir sind in enger Abstimmung mit den Sicherheitskräften, wann die Zufahrten und Terminals wieder freigegeben werden", so ein Sprecher des Flughafens.
Hamburgs Bürgermeister dankt Polizei
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich nach dem glücklichen Ende der Geiselnahme am Flughafen erleichtert gezeigt. "Die Geiselnahme auf dem Hamburg Airport ist nach langen, dramatischen Stunden beendet", schrieb Tschentscher am Sonntag auf X.
Tschentscher dankte der Polizei für ihren Einsatz und das besonnene Vorgehen, mit dem die Vierjährige befreit und der Täter gefasst werden konnte. "Ich wünsche der Mutter, dem Kind und ihrer Familie viel Kraft, die schrecklichen Erlebnisse zu bewältigen."
- Nachrichtenagentur dpa
- twitter.com: Post von @PolizeiHamburg
- twitter.com: Post von @HamburgAirport
- twitter.com Post von @TschenPe
- Reporter vor Ort