9-Euro-Ticket Verkehrsminister Al-Wazir fordert verbundübergreifende Lösung
Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir findet ein verbilligtes Nahverkehrsticket von der Zielsetzung her gut, ist aber mit der Umsetzung nicht glücklich. Das 9-Euro-Ticket soll über die Landesgrenzen hinaus gelten.
Das bundesweit geplante 9-Euro-Ticket stößt auf Kritik in Hessen. Am Montag äußerte sich dern Grünen-Politiker und hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir: "Jede Idee für drei Monate ändert nichts daran, dass der Nahverkehr unterfinanziert ist", sagte Al-Wazir.
Außerdem seien die finanziellen Corona-Einbußen für 2022 noch nicht ausgeglichen. Er kritisierte auch seinen Bundeskollegen Volker Wissing (FDP): "Was ich ein bisschen schwierig finde ist, wenn Herr Wissing Ideen hat und dann am Ende aber mit den Folgen der Ideen nichts zu tun haben will."
Wichtig sei, dass das 9-Euro-Ticket verbundübergreifend gelte, sagte Al-Wazir. In Baden-Württemberg komme man sonst "von irgendeinem Ingen zu irgendeinem anderen Ingen". In Brandenburg habe man vermutlich schon "Schweißperlen auf der Stirn", wenn ganz Berlin im Sommer quasi umsonst mit dem Zug an die Ostsee fahre. Wegen der enormen Kosten für die Logistik wäre es aus seiner Sicht besser gewesen, das Ticket gleich kostenlos zu machen.
Bestandkunden sollen den gleichen Rabatt wie Neukunden bekommen
Auch der Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, Kurt Ringat, kritisiert, dass es zuvor keinerlei Kommunikation gegeben habe. Der Bund müsse den Verbünden die Ausfälle in Milliardenhöhe ersetzen. Er versprach: "Bestandskunden kriegen den gleichen Rabatt wie Neukunden, das ist das Allerwichtigste."
- Nachrichtenagentur dpa