Frankfurt am Main Kfz-Gewerbe erwartet weiterhin Lieferengpässe für Neuwagen
Das Kfz-Gewerbe in Hessen erwartet auch für das laufende Jahr ein schwieriges Neuwagengeschäft. Aktuell sorge die Chip-Krise für ein eingeschränktes Angebot, so dass sich der Bestellstau erst ab der Jahresmitte auflösen werde, berichtete der Branchenverband am Freitag in Frankfurt.
Im vergangenen Jahr haben sich die Umsatzverluste der Branche mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 22,52 Milliarden Euro noch in Grenzen gehalten. Obwohl nur knapp 277.000 Autos (minus 7,2 Prozent) neu zugelassen wurden, gingen die Erlöse im Neuwagenhandel nur um 3,1 Prozent zurück. Grund waren die wesentlich höheren Durchschnittspreise für Neuwagen, die häufiger als SUV und mit alternativen Antrieben ausgeliefert wurden. Im Schnitt kostete ein Neuwagen in Hessen fast 38.000 Euro und damit 4,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für 2022 erwartet das Gewerbe 290.000 Neuzulassungen.
Bei den ebenfalls deutlich teureren Gebrauchten wuchs das Geschäft um 3,3 Prozent, wobei die freien Händler ihren Anteil stark ausbauen konnten, während die Marken-Autohäuser ein zunehmend schmales Angebot an sehr jungen Gebrauchten zu bieten hatten und so Geschäft verloren haben. Bei den gut 518.000 Besitzumschreibungen dominierten die Verbrenner noch deutlich. Die Zahlen zeigten, dass es noch keinen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt in Hessen für Elektroautos gebe, erklärte Verbandspräsident Jürgen Karpinski.
Beim Service in den Werkstätten ging der Umsatz im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro zurück. Hier werde es dabei bleiben, dass zurückgehende Jahresfahrleistungen und verstärkte Homeoffice-Regeln das Service- und Wartungspotenzial nicht erhöhten.