FDP-Politiker in Frankfurt Lindner zu München: "Bei mir wächst die kalte Wut"
![Christian Lindner (FDP), Bundesvorsitzender der FDP und Spitzenkandidat seiner Partei zur Bundestagswahl, spricht auf der Wahlkampfveranstaltung im Gesellschaftshaus Palmengarten Christian Lindner (FDP), Bundesvorsitzender der FDP und Spitzenkandidat seiner Partei zur Bundestagswahl, spricht auf der Wahlkampfveranstaltung im Gesellschaftshaus Palmengarten](https://images.t-online.de/2025/02/1cB4rRJQA3iy/0x0:2048x1152/fit-in/1920x0/christian-lindner-bundesvorsitzender-der-fdp-und-spitzenkandidat-seiner-partei-zur-bundestagswahl-spricht-auf-der-wahlkampfveranstaltung-im-gesellschaftshaus-palmengarten.jpg)
Die FPD kämpft um ihr Überleben. Den meisten Beifall bekommt Christian Lindner in Frankfurt, als er sagt, wer aus seiner Sicht nicht mehr regieren sollte.
FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem mutmaßlichen Anschlag in München mehr Konsequenz in der Migrationspolitik gefordert. "Neben der Trauer angesichts einer solchen Tat wächst bei mir eigentlich die kalte Wut", sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Frankfurt. Zu einer "ritualisierten Betroffenheit" sehe sich Lindner kaum noch in der Lage.
Lindner sagte: "Wir brauchen in Deutschland mehr Kontrolle und Konsequenz bei der Einwanderung, aber auch wirksame Abschiebungen, insbesondere auch nach Afghanistan." Dabei betonte der FDP-Vorsitzende auch, dass er Migration nach Deutschland angesichts des demografischen Wandels und des Arbeitsmarktes für wichtig hält.
Lindner tritt Ampel-Koalition nach
Eine solche Politik sei in der Ampel-Koalition nicht möglich gewesen, und sie scheitere zu oft am Unwillen im Bundestag. "Deshalb darf in Deutschland niemand mehr politische Verantwortung tragen, der nicht die notwendigen Konsequenzen zu ziehen bereit ist", sagte der FDP-Politiker.
Ein Afghane steuerte am Donnerstagmorgen in München ein Auto in eine Menschenmenge. Dabei wurden mindestens 28 Menschen verletzt. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einem "furchtbaren Anschlag" und erklärte, der Tatverdächtige müsse Deutschland verlassen.
Kandidat gegen Flughafen-Regulierung
Bei der Veranstaltung sprachen zudem die Frankfurter FDP-Kandidaten für die Bundestagswahl Thorsten Lieb und Frank Maiwald sowie die Ex-Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Maiwald sprach sich dabei für eine Stärkung des Frankfurter Flughafens aus und gegen mehr Regulierung oder Nachtflugverbote.
Den größten Applaus vor dem Frankfurter Publikum löste Parteichef Lindner mit seinem Wunsch aus, dass mal keine linke Partei in Deutschland regiere. Die FDP muss derweil um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Bei aktuellen Wahlumfragen liegt die Partei seit Wochen bei vier Prozent und würde damit an der Fünfprozenthürde scheitern.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa