Westendsynagoge Frankfurt Jüdische Gemeinde erhält mehr Schutz durch Videoanlage
![Provisorische Videoüberwachungsanlage vor der Westendsynagoge Provisorische Videoüberwachungsanlage vor der Westendsynagoge](https://images.t-online.de/2025/02/6tfI6466m7jI/0x192:2048x1152/fit-in/1920x0/die-derzeitige-anlage-soll-im-laufenden-jahr-fest-installiert-werden.jpg)
Neue Videokameras überwachen künftig die Westendsynagoge in Frankfurt. Auch ein Ausbau ist geplant.
Die Westendsynagoge der Jüdischen Gemeinde Frankfurt erhält zukünftig weitere Schutzmaßnahmen durch Videoüberwachung. Ein von der Polizei bereitgestellter provisorischer Mast mit zwei Videokameras soll von nun an der Polizei mehr Überblick im Bereich der Synagoge verschaffen und den Gemeindemitgliedern zusätzliche Sicherheit bieten. Die Bilder würden sowohl beim zuständigen Revier, im Polizeipräsidium, als auch beim Objektschutz auflaufen. Frankfurt ist Heimat einer der größten jüdischen Gemeinden in Deutschland. Sie zählt rund 6.500 aktive Mitglieder.
Die Kameras sollen allerdings nach Angaben der Polizei und der Stadt kein Provisorium bleiben: in den nächsten Monaten sei geplant, zwei fest installierte Masten aufzustellen, sagte Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller. Diese würden dann nicht mehr die Polizei, sondern die Stadt finanzieren. Die Überwachung übernehme weiterhin die Polizei. Mit diesen könnten dann die Straßen im unmittelbaren Umfeld der Synagoge bewacht werden.
Gemeinde: "Notwendiger Schutz"
Möglich mache dies das neue Polizeirecht. Im Dezember hatte der Landtag dieses verabschiedet. Das neue Gesetz ermöglicht es, besonders gefährdete Religionsstätten, insbesondere Synagogen, aber auch Kirchen und andere Glaubenseinrichtungen per Videoüberwachung besser zu schützen. Die Installation der Videoanlage sei nun die erste Maßnahme im Zuge des neuen Gesetzes.
Daniel Korn, Mitglied des Vorstands der jüdischen Gemeinde sagte: "Ich denke, es wird zum einen ein zusätzliches Sicherheitsgefühl erzeugen, zum anderen natürlich noch mal quasi symbolhaft dafür stehen, dass es nötig ist, dass man etwas tun muss."
Weiterhin 24/7-Bewachung vor Ort
Auch Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) und Polizeipräsident Müller stellten klar, dass der Schutz jüdischen Lebens in Deutschland und Frankfurt wichtig, aber auch notwendig sei. Die Zahl antisemitischer Straftaten sei seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auch in Hessen deutlich gestiegen. "Wir müssen daher alles unternehmen, um jüdisches Leben wirksam zu schützen", sagte Poseck.
Bereits vor dem Angriff wurde die Sicherheit der Westendsynagoge durch einen "Rund-um-die Uhr-Objektschutz" der hessischen Polizei gewährleistet. Dieser werde durch die Videoanlage nicht ersetzt, hieß es. "Es ist ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn, der angesichts der aktuellen Lage leider erforderlich ist", erklärte der Innenminister.
- Nachrichtenagentur dpa