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Frankfurt: Drogenkranke von außerhalb – Hessen soll Kosten tragen


Hilfeeinrichtungen für Drogenkranke
"Frankfurt kann nicht halb Süddeutschland versorgen"

Von t-online, sfk

10.10.2024 - 17:10 UhrLesedauer: 2 Min.
imago 79666769Vergrößern des BildesFrankfurt fordert, dass das Land Hessen sich finanziell an der Versorgung drogenkranker Menschen beteiligt (Symbolbild eines Löffels, in dem Heroin erhitzt wird). (Quelle: Michael Schick)

Frankfurt hat einige Konsumräume und zieht viele drogenkranke Menschen aus ganz Deutschland an. Die Stadtregierung fordert nun, dass Hessen die Kosten dafür mitträgt.

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne) wollen, dass das Land Hessen sich an den Kosten für Drogenkranke in Frankfurt mitbeteiligt. Sie fordern konkret einen Vergütungsfond des Landes. "Im vergangenen Jahr kamen erneut mehr als die Hälfte der Nutzer unserer Konsumräume aus den Umlandkommunen – oder sogar aus anderen Bundesländern", sagen Josef und Voitl. Diese Kommunen hätten keine eigenen Hilfseinrichtungen oder Konsumräume.

Die meisten auswärtigen Drogenkranken würden laut einer aktuellen Auswertung des Sozialdezernats aus Offenbach (67), Darmstadt (44), Aschaffenburg (38) und München (37) oder auch Mainz (35) kommen. Auf der Liste der 20 häufigsten Herkunftsorte seien fünf Städte aus Bayern und zwei aus Baden-Württemberg. Aus Frankfurt selbst würden im vergangenen Jahr 1.251 hilfesuchende Menschen stammen. Das entspricht nur 44,3 Prozent der Drogenkranken in den Konsumräumen. Weniger als die Hälfte von ihnen kommt also aus Frankfurt. "Diese Zahlen zeigen, so wie es ist, kann es nicht bleiben", sagt Frankfurts Oberbürgermeister Josef.

In Hessen gibt es nur in Frankfurt Konsumräume

Zwar könne die Stadt akzeptieren, eine Erstversorgung zu übernehmen, jedoch seien andere Kommunen und Länder auch in der Pflicht, diesen Menschen zu helfen. "Frankfurt kann nicht halb Süddeutschland versorgen", so Josef weiter.

In Frankfurt gibt es vier Konsumräume. Dort haben im vergangenen Jahr insgesamt 105.791 Mal Suchtkranke unter Aufsicht Drogen konsumiert. Die Hilfeeinrichtungen würden über 37 Plätze für den intravenösen Konsum und 17 Rauchplätze verfügen. Die nächstgelegenen Konsumräume außerhalb Frankfurts befinden sich in Karlsruhe, Bonn und Saarbrücken. Außer in Frankfurt gibt es in Hessen keine weiteren Konsumräume.

Die Stadt Frankfurt plant eine Erweiterung ihrer Hilfseinrichtungen für Drogenkranke. So soll ein Integriertes Drogen- und Suchthilfezentrum mit einem Konsumareal speziell für Crack-Konsumenten entstehen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Frankfurt vom 10.10.2024
  • Recherche der Redaktion
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