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Hessen: Polizei setzte Taser deutlich häufiger ein und will mehr Geräte


Elektroschockpistolen
Polizisten in Hessen greifen immer häufiger zum Taser

Von dpa
Aktualisiert am 17.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Hessischer Polizist hält Taser in der HandVergrößern des BildesEin Polizist hält einen Taser inder Hand (Symbolbild): Mit den Geräten können Gewalttäter sekundenlang handlungsunfähig gemachet werden. (Quelle: Boris Roessler/dpa/dpa-bilder)

Mit einem Taser können sich Polizisten bei einem Einsatz wirksam schützen. In Hessen sind die Geräte im laufenden Jahr bereits häufiger eingesetzt worden als im gesamten Vorjahr.

Die hessische Polizei hat im laufenden Jahr bislang 52 Mal sogenannte Taser eingesetzt. Dabei wurden die Distanz-Elektroimpulsgeräte nach Angaben des Innenministeriums bis Mitte August 33 Mal ausgelöst, in 19 Fällen wurde ihr Einsatz nur angedroht. Im gesamten vergangenen Jahr waren die Taser laut Mitteilung lediglich 48 Mal eingesetzt worden. Ausgelöst wurden sie 2023 demnach in 22 Fällen, in 27 Fällen blieb es bei Androhungen.

Insgesamt befinden sich den Angaben zufolge aktuell 155 Taser im Bestand der sieben hessischen Polizeipräsidien. Weitere 35 Geräte sind bei der Hessischen Bereitschaftspolizei und bei der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) im Einsatz. Bei den Spezialeinheiten der hessischen Polizei werden Distanz-Elektroimpulsgeräte bereits seit 2005 eingesetzt, im alltäglichen Dienst seit 2017.

Drei Todesfälle nach Tasereinsatz

Verletzungen und Gesundheitsgefahren, insbesondere bei der Anwendung gegen Personen mit Vorerkrankungen, könnten nicht gänzlich ausgeschlossen werden, erklärte das Ministerium. Im laufenden Jahr gab es demnach bislang einen Fall einer Kopfplatzwunde nach einem Sturz infolge von Taser-Einsätzen sowie einen Fall mit Abschürfungen im Gesicht, ebenfalls nach einem Sturz.

Seit der Einführung der Taser hat es in Hessen laut Innenministerium insgesamt drei Todesfälle in den Jahren 2018 und 2019 gegeben. Die getroffenen Personen hatten gesundheitliche Vorschädigungen, hieß es.

Zahl der Geräte soll mehr als verdreifacht werden

Innenminister Roman Poseck (CDU) bekräftigte, die Ausstattung der hessischen Polizei mit den Geräten aufstocken zu wollen. "Bei Einsätzen kommt es immer häufiger vor, dass Polizistinnen und Polizisten angegriffen werden", erklärte er. Taser seien ein wichtiger Baustein zur Gewährleistung von Sicherheit in bestimmten Einsatzlagen.

Das Land sei dabei, die Zahl der Geräte mehr als zu verdreifachen, damit diese flächendeckend zur Verfügung stünden. Sein Ziel sei es, die Zahl weiter deutlich zu erhöhen, um die Verfügbarkeit dieses Instruments weiter auszuweiten.

Einsatz der Schusswaffe bleibt weiterhin eine Option

"Dabei gehen wir sorgfältig vor", sagte Poseck. So setze der Taser-Einsatz umfassende Schulungsmaßnahmen voraus, die auch fortlaufend absolviert werden müssten. "Klar ist aber auch, dass der Taser kein Allheimittel ist. In besonders kritischen Situationen ist der Einsatz der Schusswaffe weiterhin eine Option, vor allem zur Gefahrenabwehr."

Die Elektroschockpistole ist für besondere Bedrohungslagen vorgesehen, bei der andere Einsatzmittel nach Einschätzung der Polizei höchstwahrscheinlich keinen Erfolg hätten. Durch einen Treffer von zwei Pfeilelektroden aus einem Elektroschocker kann ein Mensch ein paar Sekunden lang handlungsunfähig gemacht werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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