Finanzielle Not Handelsverband: Ladendiebstähle in Hessen nehmen zu
In Hessen wurde zuletzt mehr in Geschäften geklaut. Ein Grund dafür dürfte laut Branchenverband in erhöhten Preisen liegen. Was tun die Läden gegen Diebe?
Der Handelsverband verzeichnet in Hessen einen Anstieg der Ladendiebstähle. "Im Jahr 2022 gab es eine Angleichung der Diebstahlzahlen auf das Niveau der Vor-Corona-Jahre. Seit 2023 ist jedoch ein weiterer Anstieg über das Niveau der Vorjahre zu verzeichnen", sagte eine Sprecherin des Verbands. "Die starke Preisentwicklung hat das Diebstahlrisiko erhöht, da Waren teurer und somit attraktiver für Diebe geworden sind", hieß es weiter.
Bundesweite Entwicklung
Laut Polizeistatistik gab es im vergangenen Jahr einen Anstieg der Ladendiebstähle um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt waren es 28.046 Fälle in Hessen. Auch bundesweit nahm die Zahl der Ladendiebstähle zu. Laut einer Studie des Handelsforschungsinstituts EHI wurden 2023 Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro gestohlen, ein Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Studie zufolge sind einige Menschen in finanzielle Nöte geraten und klauten daher häufiger. Einen Anstieg gibt es demnach im Lebensmittel- und Bekleidungshandel sowie bei Drogeriemärkten.
Prävention von Diebstählen: Das tun Händler
"Händlerinnen und Händler ergreifen zunehmend Maßnahmen, um Ladendiebstähle zu verhindern", sagte die Sprecherin des Handelsverbandes. Eine Strategie sei es, hochpreisige Waren in abschließbaren Vitrinen zu platzieren. Zudem würden Lagerbestand und Kassendaten häufiger geprüft. Der Handelsverband Hessen kooperiere seit 2016 mit dem Landeskriminalamt (LKA), um Mitarbeiter zu sensibilisieren und im Verhalten und Umgang mit Dieben zu schulen.
Die steigenden Kosten für Sicherheitstechnik und -personal seien eine zusätzliche Belastung für den Handel. Auch der Personalmangel sei in der Handelsbranche zunehmend eine Herausforderung. Laut Studie des EHI ist in vielen Geschäften heute weniger Personal im Einsatz, wodurch Diebe ein leichteres Spiel hätten.
- Nachrichtenagentur dpa
