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EM 2024 für englische Fans: Frankfurt top, Gelsenkirchen Flop


"Zombieland" oder nicht?
Englische Fans: "Frankfurt ist schöner als Gelsenkirchen"


Aktualisiert am 20.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Tony Lumb, Ben Lumb und Joe Garry (von links) freuen sich auf die Partie der englischen Mannschaft am frühen Abend gegen Dänemark in Frankfurt.Vergrößern des Bildes
Tony Lumb, Ben Lumb und Joe Garry (von links) freuen sich auf die Partie der englischen Mannschaft am frühen Abend gegen Dänemark in Frankfurt.

Frankfurt erlebt eine Fan-Invasion. Zehntausende englische Fans versammeln sich am Donnerstag in der Innenstadt – und fällen ein Urteil.

Kaum ein Durchkommen bis hinunter zum Mainkai: Tausende englische Fans trafen sich bereits ab Donnerstagmittag auf dem Römerberg vor dem Spiel England gegen Dänemark. An den Rathaustoren und der gegenüber liegenden Fassadenfront haben sie englische Fahnen befestigt. Auch zahlreiche Fans ohne Ticket für das Stadion sind angereist. Sie streunen über die Fan-Zone, nutzen die Unterhaltungsangebote und versuchen, die Bierstände trocken zu legen. Hauptsache, dabei sein.

Aber wie finden sie Frankfurt nun? Die Boulevardzeitung "The Sun" hatte vor Frankfurt, insbesondere dem Bahnhofsviertel, schon Wochen vor der EM gewarnt: Ein "Zombieland" sei das, hatte die Zeitung geschrieben, in Anspielung auf die vielen Drogensüchtigen. Da wusste sie offenbar noch nicht, welches Urteil die englischen Fans beim ersten Gruppenspiel über Gelsenkirchen fällen würden. "Gelsenkirchen was shit", sagen die Brüder Ben und Tony Lumb aus Nottingham und Joe Garry aus London im Gespräch mit t-online. Man merkt ihnen an: Der Spielort ist schwer auszusprechen, aber auch schwer zu vergessen.

"Da war es hässlich und es gab nichts zu tun. Frankfurt ist schöner – naja, abgesehen von dem, was wir hier angerichtet haben", fügt Tony Lumb mit Blick auf die vielen leeren Bierflaschen und den zurückgelassenen Müll auf dem Römerberg hinzu. Ihr Tipp für das Spiel am Abend: "2:0 oder 4:0".

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Englische Fans fangen an, auf dem Römer aufzuräumen

Derweil versammeln sich in der Gutleutstraße die dänischen Fans, um gemeinsam zum Stadion zu ziehen. Dabei sorgen sie auch zeitweise für ein Verkehrschaos. Tausende in Rotweiß gekleidete Menschen laufen mit bemalten Gesichtern in Richtung Baseler Straße, an einem Fanbus vorbei. Dabei singen sie "England, England, it's not coming home", in Anspielung auf den berühmten Stadion-Klassiker der englischen Fans: "Football's coming home." Am Baseler Platz nutzen dutzende Dänen nochmal eine Verschnaufpause, um sich in den Büschen zu erleichtern.

Auch die Engländer auf dem Römerberg sind inzwischen in Richtung Stadion losgezogen – und hinterlassen ein Meer aus Unrat. Flaschen, heil und zerbrochen, liegen auf dem Boden, das Pflaster klebt vor Bier. Plastiktüten liegen verstreut herum. Ein Fan zieht sich bis auf die Unterhose aus und springt euphorisch in den eigentlich umzäunten Gerechtigkeitsbrunnen. Die Bilder dazu sehen Sie hier. Auf dem Rückweg zu seinen Klamotten holt er sich blutige Füße, weil er barfuß in die Scherben tritt.

Die Freunde Peter Ashley, Nathan Beaver und Danny Lea haben keine Tickets für das Stadion, dafür sind sie wie viele andere auch schon merklich angeheitert. "Wer hat all dieses Chaos angerichtet?", fragt Ashley. Als er die Antwort hört, beginnt er sogleich, den Römer aufzuräumen. "Frankfurt gefällt uns – wie alle Orte in Deutschland. Die Leute heißen uns willkommen. Das wäre in Großbritannien bei manchen Orten nicht so", erklärt Beaver. Sie wollen am Abend auf die Fanmeile am Mainufer, wo tausende Engländer und Dänen dem Anpfiff entgegenfiebern. Die Fanmeile ist ein Meer aus roten, weißen und blauen Trikots, die sich in freundschaftlicher Rivalität mischen.

Das 1:1 ihrer Mannschaften erleben die Fans in der Fan Zone am Main ohne Lagerbildung. Im Gegenteil. Bei sommerlichen Temperaturen haben es sich viele nebeneinander auf den Grünflächen am Ufer gemütlich gemacht. Am Ende gibt es sogar eine Umarmung zwischen zwei dänischen Frauen und einem jungen Mann im England-Trikot.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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