Notfall in Frankfurt Handgranate an der Hauptwache hätte explodieren können
Ermittlungen der Polizei haben ergeben: Die Handgranate an der Hauptwache in Frankfurt ist wohl funktionsfähig gewesen.
Nach dem Fund einer Handgranate in der U-Bahnstation "Hauptwache" am Dienstag geht die Polizei davon aus, dass sie funktionstüchtig war. "Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich in der Handgranate ein Sprengsatz befunden hat – somit war das Gerät funktionsfähig", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.
Er betone aber auch, dass die Granate gesichert gewesen sei, "der Stift war noch drinnen." Die Granate werde nun weiter untersucht. Ein Gutachten stehe noch aus. Hinweise auf einen Anschlagsversuch oder politische Hintergründe gebe es nicht, sagte der Sprecher. Unterdessen laufe die Suche nach einem Verdächtigen, der von Überwachungskameras gefilmt worden war. "Die Hintergründe sind nach wie vor unklar."
Handgranate an der Hauptwache: Fahndung nach dem Tatverdächtigen
Die Handgranate war am Dienstagmorgen in der B-Ebene der Hauptwache – also einem Untergeschoss der Station – sichergestellt worden. Zuvor hatten mehrere Passanten die Polizei alarmiert, nachdem sie einen verdächtigen Gegenstand auf dem Boden an einer Wand entdeckt hatten.
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Im Fokus der Ermittlungen steht also noch immer die Fahndung nach dem Tatverdächtigen. So habe vor allem die Auswertung der Aufnahmen von Sicherheitskameras ergeben, "dass sich gegen 04.18 Uhr eine unbekannte männliche Person verdächtig in der B- und C-Ebene der Hauptwache bewegte". Um 04.36 Uhr habe der Unbekannte die Handgranate im Bereich der B-Ebene abgelegt und sei anschließend zu Fuß in Richtung Eschenheimer Tor geflüchtet.
Ermittlungen dauern an
Die Ermittler suchen auch über die sozialen Medien nach weiteren möglichen Zeugen und richteten wenige Stunden nach dem Fund die Telefonnummer 069 / 755 53 110 für Hinweise ein. "Einige Hinweise haben wir bekommen, denen gehen wir jetzt nach", sagte der Sprecher.
Die Ermittler suchen auch über die sozialen Medien nach weiteren möglichen Zeugen und richteten wenige Stunden nach dem Fund eine Telefonnummer für Hinweise ein. "Einige Hinweise haben wir bekommen, denen gehen wir jetzt nach", sagte der Sprecher.
Modell der abgelegten Granate: Erste Vermutungen
Nach Angaben der "Bild"-Zeitung handelt es sich bei der Granate um das jugoslawische Modell M52, das seit den Balkan-Kriegen der 1990er-Jahre auf dem illegalen Waffenmarkt weitverbreitet ist.
Die Polizei konnte dazu zunächst keine Angaben machen. Die kriminaltechnischen Untersuchungen würden noch laufen, sagte der Sprecher – ein Gutachten stehe überdies auch noch aus.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa