Frankfurter Bahnhofsviertel Straßenreiniger räumen unter Polizeischutz auf
Weil Angestellte der städtischen Straßenreinigung im Frankfurter Bahnhofsviertel mehrfach angegriffen wurden, sorgt nun die Polizei für deren Schutz.
Eigentlich wollen die Mitarbeiter der städtischen Straßenreinigung FES in Frankfurt nur ihrer Arbeit nachgehen: Doch nachdem sie mehrfach im Frankfurter Bahnhofsviertel attackiert wurden, müssen sie nun unter Polizeischutz arbeiten. Wie die "Bild"-Zeitung zuerst berichtete, wurden die Angestellten teilweise mit Flaschen und Dartpfeilen attackiert – Mitarbeiter seien sogar aus dem Reinigungswagen gerissen worden.
Auf Anfrage von t-online bestätigt die FES: Die beschriebenen Vorfälle hätten sich im Sommer 2022 ereignet. Seit September arbeiten die Straßenreiniger während der Woche nun unter Schutz der Stadtpolizei: "Die Gefährdungslage war gegeben, deshalb war der Schutz notwendig", sagt ein Sprecher der FES. Aktuell sei die Situation auf der Straße allerdings aufgrund der kühleren Jahreszeit "etwas weniger angespannt". Man sei selbständig auf die Stadt zugegangen: "Wir sind froh, dass wir die Unterstützung in Form von Schutz erhalten haben".
Stadt setzt weiterhin auf Frankfurter Weg
Allerdings würden die Straßenreiniger im Bahnhofsviertel nicht 20 Prozent mehr Geld als andere erhalten. Die 20 Prozent mehr beziehen sich dem Sprecher der FES zufolge auf den Leistungslohn – einen bei der FES gezahlten flexiblen Lohnanteil zusätzlich zum Festgehalt. Ein Straßenreiniger bekomme für die zusätzliche Gefährdung Geld, allerdings nicht 20 Prozent mehr als andere.
Im vergangenen Jahr hatten bereits Unternehmen und Gastronomiebetriebe angekündigt, sich wegen der schwierigen Zustände im Viertel zurückzuziehen. Die Römer-Koalition will bislang an dem Konzept Frankfurter Weg festhalten, welches man mit Erfahrungen aus anderen Städten weiterentwickeln wolle. Hier fordere die Stadt vor allem Unterstützung von Bund und Land.
- Anfrage an FES Frankfurt
- bild.de: Polizeischutz für Straßenreiniger