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Tod von Priesterausbilder: Bistum Limburg erschüttert


"Viele Fragen offen"
Tod von Priesterausbilder: Bistum Limburg erschüttert

Von t-online, stn

10.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Christof May (Archivbild): Der Leiter des Priesterseminars war gerade von allen Ämtern freigestellt worden.Vergrößern des Bildes
Christof May (Archivbild): Der Leiter des Priesterseminars war gerade von allen Ämtern freigestellt worden. (Quelle: Bistum limburg)
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Der Tod vom Priesterseminarleiter löst beim Bistum Limburg "Bestürzung und Fassungslosigkeit" aus. Unmittelbar zuvor waren Vorwürfe übergriffigen Verhaltens gegen ihn laut geworden. Der Bischof hatte Christof May von allen Ämtern freigestellt.

Die Nachricht von dem Tod des Priesterseminarleiters Christof May hat beim Bistum Limburg für "Bestürzung und Fassungslosigkeit" gesorgt. "Die Geschehnisse erschüttern uns im Bistum Limburg und weit darüber hinaus", heißt es in einer Mitteilung. Zudem hinterlasse der Tod Mays viele Fragen. Der Priesterseminarleiter ist am Donnerstag tot aufgefunden worden. Details zu den Todesumständen des Geistlichen nannte das Bistum nicht.

Die Staatsanwaltschaft Limburg geht davon aus, dass der Leiter des Priesterseminars im Bistum Limburg Suizid begangen hat. "Nach den umfangreich geführten Ermittlungen gibt es keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden oder eine strafbare Handlung, die zum Tode des Verstorbenen geführt hat", teilte der Sprecher der Ermittlungsbehörde am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Limburg mit. Es sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden.

Einen Tag vor seinem Tod war der Leiter der Priesterausbildung "in einem persönlichen Gespräch zu Vorwürfen übergriffigen Verhaltens angehört worden", teilt das Bistum am Freitag mit. "Im Anschluss hatte Bischof Georg Bätzing ihn von allen Ämtern freigestellt, um die Vorwürfe prüfen und aufklären zu können." Was May im Einzelnen vorgeworfen wurde, ist unklar. Das Portal "kath.ch" spricht von "Missbrauchsvorwürfen".

May galt als Hoffnungsträger unter liberalen Katholiken

Um welche Vorwürfe es im Detail ging, erklärt das Bistum nicht. Der Tod des Priesters sei "besonders auch für den Bischof, die Personalverantwortlichen und die Bistumsleitung sehr bedrückend und hinterlässt offene Fragen." Mit einem Satz erwähnt das Bistum die mutmaßlichen Opfer: "Die aufrichtige Anteilnahme des Bistums gilt der Familie des Verstorbenen. Zugleich sind wir in Gedanken auch bei denen, die die Vorwürfe gemeldet haben."

Christof May war seit September 2018 Regens des Priesterseminars und Bischofsvikar für Kirchenentwicklung im Bistum Limburg und seit 2019 einer von sieben Domkapitularen. Laut der Webseite des Bistums Limburg hatte er nach dem Abitur Philosophie und Theologie in Frankfurt am Main und an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom studiert. Dort hat er 2004 zum Doktor der Theologie promoviert. Danach war er Pfarrer der Pfarrei St. Anna in Braunfels und Bezirksdekan in den katholischen Bezirken Lahn-Dill-Eder und Wetzlar.

Laut "kath.ch" galt er als Hoffnungsträger unter liberalen Katholikinnen und Katholiken. Im Oktober 2020 habe er sich für Gleichberechtigung in der katholischen Kirche ausgesprochen – besonders für Frauen, Geschiedene und queere Menschen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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