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Reise-Chaos am Flughafen Frankfurt


4.000 abgebaute Stellen bei Fraport
Es droht Reise-Chaos am Frankfurter Flughafen

Von dpa, stn

Aktualisiert am 04.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Flughafen FrankfurtVergrößern des Bildes
Fluggäste warten am Check-In am Frankfurter Flughafen (Archivbild): Es droht im Sommer ein Chaos. (Quelle: Hannes P. Albert/dpa/Archivbild/dpa)

Ferienreisen mit dem Flugzeug werden im Sommer für Passagiere zur Nervenprobe. Auch am Frankfurter Flughafen herrschte am Freitag bereits Chaos. Während der Corona-Krise baute der Betreiber Fraport 4.000 Stellen ab, die nun fehlen.

Das wird ein heikler Sommer für Passagiere und Anbieter. Auch die Flughafen-Betreiber und Airlines reden gar nicht mehr drumherum: Ferienreisen per Flugzeug werden im Sommer zur Nervenprobe. Die Branche verpatzt den Neustart in die erste einigermaßen pandemiefreie Saison seit 2019. Grund ist Personalmangel an verschiedenen Punkten des Reiseprozesses: Von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern, überall fehlen die Leute, die sich in der Pandemie andere Jobs gesucht haben.

"Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Das kann vor allem beim Check-in, beim Beladen der Koffer und in der Luftsicherheitskontrolle zu Engpässen in Spitzenzeiten führen", sagt der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel. Die Flughafenbetriebsräte schätzen den zusätzlichen Bedarf auf 5.500 Leute bundesweit.

Flughafen Frankfurt: Stellen gestrichen – Arbeitsmarkt leergefegt

Allein der Frankfurter Flughafen-Betreiber Fraport hat in der Krise rund 4.000 Stellen abgebaut und darüber hinaus ungeplant Bodenpersonal verloren, das anderswo bessere Jobs gefunden hat. Auf einem weitgehend leer gefegten Rhein-Main-Arbeitsmarkt 1.000 neue Leute zu finden, wird zur kaum zu bewältigenden Herausforderung. Mehr als 100 neue Leute im Monat seien kaum zu schaffen, sagt Fraport-Chef Stefan Schulte.

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Wegen des gestiegenen Touristikanteils am Verkehrsaufkommen braut sich gerade an den Wochenenden in den deutschen Terminals einiges zusammen. Schon aktuell ziehen sich regelmäßig lange Schlangen durch die Hallen wie in Frankfurt am Main. Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit anhaltenden Problemen über den Sommer, da die angespannte Personallage die Mitarbeiter körperlich und psychisch belaste. Schon jetzt gebe es einen Krankenstand von mehr als 20 Prozent, sagt Verdi-Experte Özay Tarim.

Fraport hatte bereits angekündigt, dass es am langen Pfingst-Wochenende zu hohen Aufkommensspitzen kommen werde. Dadurch könnte es zu Verzögerungen im Betriebsablauf und verlängerten Wartezeiten für Passagiere kommen. "Wir bitten Fluggäste, den Vorabend und Online-Check-in zu nutzen und ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen. Es empfiehlt sich, unbedingt zweieinhalb Stunden vor Abflug am Check-In-Schalter zu sein und den Flugstatus vorab auf en Internetseiten der jeweiligen Fluggesellschaft zu prüfen."

Frankfurt am Main: Fraport will Flugplan ausdünnen

Fraport hat zudem angekündigt, zur Entlastung des Systems den Flugplan auszudünnen, also einzelne Verbindungen zu streichen. Natürlich in enger Absprache mit den Airlines, die darüber alles andere als glücklich sind und Entschädigungen verlangen.

Trotz Ukraine-Krieg und Rekord-Inflation gibt es einen enormen Nachholbedarf gerade bei den Privatreisenden. Bereits in der vergangenen Woche gab es laut Eurocontrol an Europas Himmel wieder mehr als 28.100 Flüge am Tag, was knapp 86 Prozent des Vorkrisen-Niveaus entspricht. Im Sommer will beispielsweise der Lufthansa -Konzern auf der europäischen Kurzstrecke wieder 95 Prozent des Vorkrisenniveaus fliegen, die Direktflugtochter Eurowings bietet sogar mehr Sitzplätze an als 2019. Es passt da gar nicht ins Bild, dass die französische Flugsicherung bis Ende Juli wegen der Einführung eines neuen Systems ihre Kapazität verringert und Flüge in den deutschen Luftraum verlegt werden müssen.

Die Krise ist längst global, so dass sich auch der Airline-Verband IATA der Sache angenommen hat. Er schlägt global einheitliche Ausbildungsinhalte vor, damit Bodenpersonal wie Piloten überall auf der Welt eingesetzt werden könnten. Zudem müsse die Rekrutierung verbessert und die Sicherheitsüberprüfungen gestrafft werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Mitteilung von Fraport am 3. Juni 2022
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