Essen Ermittler zerschlagen internationale Drogenbande
Zollfahnder aus Essen haben mit Unterstützung von Spezialkräften des Zollkriminalamtes und der Bundespolizei im Kreis Kleve drei Personen festgenommen, denen organisierter Drogenhandel vorgeworfen wird. Bei Durchsuchungen von neun Objekten in Kleve und Krefeld stellten die Ermittler insgesamt mehr als 88 Kilogramm Heroin, 130 Kilogramm Haschisch und etwa 250 Gramm Amphetamin, mehr als 50.000 Euro Bargeld, zwei Tresore, kleinere Mengen Doping- und Arzneimittel sowie elektronische Datenträger und schriftliche Unterlagen sicher. Das teilten der Zoll in Essen und die Staatsanwaltschaft Kleve (Niederrhein) am Donnerstag mit. Der Straßenverkaufswert des gesamten Drogenfundes beträgt nach Behördenangaben etwa 7,4 Millionen Euro.
Die drei festgenommenen Beschuldigten im Alter zwischen 33 und 39 Jahren sollen als Mitglieder einer Bande speziell präparierte Schmuggelverstecke in Baumaschinen eingebaut zu haben. Die Maschinen sollen dann, mit Rauschgiftmengen im zwei bis dreistelligen Kilogrammbereich befüllt, per Lastwagen an Großabnehmer in Großbritannien transportiert worden sein. "Mit den durch unsere Kräfte vollstreckten Maßnahmen und aufgrund der erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit konnte diese europaweit agierende Rauschgiftgruppierung zerschlagen werden", sagte Heike Sennewald vom Zollfahndungsamt Essen.
Bereits im vergangenen Januar waren rund 130 Kilo Haschisch bei zwei Niederländern sichergestellt worden, die sich auf dem Rückweg von Berlin in die Heimat befanden. Diese Rauschgiftkuriere wurden durch das Landgericht Kleve mittlerweile zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Durch umfangreiche Ermittlungen nach der Festnahme des Duos konnten Fahnder die jetzige Rauschgift-Bande identifizieren, hieß es. Im August wurde eine präparierte Baumaschine nach einem Hinweis der deutschen Zollfahnder an die irischen Zollbehörden in Wexford (Irland) kontrolliert. In einer Hebebühne, einem sogenannten "Manlifter", wurden darin 88 Kilogramm Heroin gefunden.