"Motivation nicht mehr vorhanden" "Spielebasis Ruhr" schließt Ende Februar für immer
Essen verliert ein weiteres beliebtes Geschäft. Denn nach rund vier Jahren ist für die "Spielebasis Ruhr" im Stadtteil Steele Schluss. Was sind die Gründe für das Aus?
"Wir schließen zum 28.02" – mit dieser Nachricht werden die Kunden der "Spielbasis Ruhr" bei einem Besuch aktuell konfrontiert. Groß und deutlich steht es auf einem Schild im Schaufenster des beliebten Spielgeschäfts im Essener Stadtteil Steele geschrieben.
In einem Instagrampost wird zudem auf den bereits laufenden Ausverkauf hingewiesen, bei dem Besucher zehn Prozent Rabatt bekommen. "Wir starten bereits damit, den Laden zu leeren. Diese Woche gibt es vor Ort 10 Prozent Rabatt auf unser Sortiment. Bis Ende Februar steigt dieser Nachlass jede Woche um zehn Prozent. Was weg ist, ist weg. Schlagt also rechtzeitig zu", schreibt der Inhaber dort.
Die Freude darüber hält sich allerdings in Grenzen. Stattdessen dominieren unter dem Beitrag Kommentare wie "Das ist ja schade. Mein Lieblingsladen in Steele" oder "Ihr schließt??? Wieso????".
Spielebasis Ruhr: Aufwand und Nutzen rechnen sich nicht mehr
2020 hatte Inhaber Patrick Marx das Geschäft auf rund 50 Quadratmetern eröffnet und ein ausgesuchtes Sortiment bestehend aus klassischen Brett-, Würfel-, Karten- und Sammelkartenspielen angeboten. Das kam so gut an, dass das Geschäft durch einen Umzug nochmals vergrößert wurde. Sogar eine Förderung des Landes NRW erhielt die "Spielebasis Ruhr" zeitweise.
Gereicht hat das am Ende offenbar trotzdem nicht. Die Entscheidung, den Laden zu schließen, habe sich Marx keinesfalls leicht gemacht, wie er in einem Facebook-Video erklärt. Nach vier Jahren der Geschäftstätigkeit habe er jedoch gemerkt, dass das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen nicht stimme, erklärt er. Etwas ändern möchte er allerdings nicht. "Für mich ist die Luft aktuell raus und Motivation nicht mehr vorhanden", gibt er zu.
Schließung der Spielebasis Ruhr: Spielefans sind enttäuscht
Die Schließung des Geschäfts ist somit die einzige für ihn logische Konsequenz, wie er auch im Gespräch mit der "WAZ" verdeutlicht. "Trotz großem Einsatz ist kein Geld für zusätzliches Personal drin, das Geschäft trägt sich nicht auf zufriedenstellendem Niveau." So erfüllend seine jetzige Aufgabe und sein Job auch seien, es reiche einfach nicht. Und noch mehr Zeit könne er selbst nicht investieren. Einen Interessenten, der den Laden weiterführt, habe es offenbar auch nicht gegeben.
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Für die Fans von Gesellschaftsspielen im Ruhrgebiet ist jedoch klar: Die Schließung des Fachgeschäfts hinterlässt eine große Lücke. "Für alle Spielefans ist es eine Katastrophe, denn so einen engagierten, kompetenten und vor allem menschlich tollen Typen wie dich, finden wir so schnell nicht wieder", lautet nur einer von vielen verzweifelten Kommentaren unter dem Facebook-Video des Geschäftsinhabers.
Bis zur endgültigen Schließung des Ladens Ende Februar sollen nun noch möglichst viele der vorhandenen Waren abverkauft werden, denn nur ein kleiner Teil könne an die Lieferanten zurückgegeben werden. "Bis zur endgültigen Schließung Ende Februar sind dann 70 Prozent Rabatt oder sogar mehr drin", heißt es dazu in der "WAZ".
- waz.de: "Laden-Schließung: Beliebte Spielbasis Ruhr in Essen gibt auf" vom 17. Januar 2025 (kostenpflichtig)
- Instagrampost der Spielebasis Ruhr vom 17. Januar 2025
- Facebook-Video der Spielebasis Ruhr vom 8. Januar 2025
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