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Universität Duisburg-Essen: Kamera auf Toilette entdeckt – Frauen gefilmt


Wohl mehrere Frauen betroffen
Kamera auf Uni-Toilette entdeckt – Asta: "Video nicht weiter" verbreiten

Von t-online, jum

Aktualisiert am 16.01.2025Lesedauer: 3 Min.
Die Bibliothek der Universität Duisburg-Essen (Archivbild): Auf einer Toilette im Gebäude sollen Frauen heimlich gefilmt worden sein.Vergrößern des Bildes
Die Bibliothek der Universität Duisburg-Essen (Archivbild): Auf einer Toilette im Gebäude sollen Frauen heimlich gefilmt worden sein. (Quelle: imageBROKER/Karl F. Schöfmann)
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Wurden Frauen auf einer Toilette der Universität Essen heimlich gefilmt? Ein Video, das derzeit auf Social Media kursiert, legt diese Vermutung nahe. Die Betroffene soll zudem eine Kamera entdeckt und Anzeige erstattet haben.

Aufruhr an der Universität Duisburg-Essen: Ein Video, welches aktuell durch die sozialen Netzwerke geistert, erhitzt aktuell die Gemüter. Die verwackelten Aufnahmen sollen die Wände einer Toilettenzelle, ein Waschbecken und eine graue Tür zeigen. Plötzlich soll auf dem Video ein lauter Schrei zu hören sein: "Hilfe! Hilfe!" Ein junger Mann mit schwarzer Mütze und Rucksack läuft dann ins Bild, bevor die Aufnahme abrupt abbricht. Das Video wurde wohl auf einer Damentoilette im Gebäude R11 der geisteswissenschaftlichen Bibliothek am Campus Essen aufgenommen. Das berichtet die "WAZ" am Mittwoch (15. Januar).

Die betroffene Frau habe in der Örtlichkeit eine Minikamera entdeckt und daraufhin in der vergangenen Woche Anzeige bei der Polizei erstattet, so die Zeitung. Die Ermittlungen würden nun wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches und Persönlichkeitsrechts durch Bildaufnahmen laufen.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Universität Duisburg-Essen äußerte sich bereits zu dem Vorfall. In einer Stellungnahme vom 7. Januar fordert er konsequentes Handeln gegen Sexualverbrechen auf dem Campus. Man stehe hierzu in engem Kontakt mit der Betroffenen, die mutig Anzeige erstattet habe, heißt es.

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"Das Opfer hat klargemacht, dass das kursierende Video nicht weiter verbreitet werden soll", erklärte Berfin Celik, Vorsitzende des Asta. Der Asta appelliert deshalb dringend an jeden, das Material nicht weiter zu teilen, um Fehlinformationen zu vermeiden und das Leid der Betroffenen nicht zu vergrößern.

Der Vorfall verdeutliche erneut die dringende Notwendigkeit, die Sicherheit der Studierenden umfassend und konsequent zu gewährleisten, so der Asta. Zu diesem Zweck stehe man im engen Kontakt mit der Universitätsleitung, dem Kanzler, dem Gebäudemanagement und den zuständigen Sicherheitsbehörden.

Ziel sei es, die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Campus so schnell wie möglich nachhaltig zu verbessern. "Wir werden nicht nachlassen, bis die notwendigen Schritte eingeleitet sind, um die Universität zu einem sicheren Ort für alle zu machen", so Celik, die von der Universität eine öffentliche Stellungnahme zu dem Thema fordert.

Kameras auf Damentoiletten: Das sagt die UDE

Auf den verschiedenen Kanälen der Universität gibt es bislang kein Statement zu den erschütternden Vorkommnissen. Auf eine Anfrage von t-online erklärt eine Sprecherin der UDE jedoch, dass der Vorfall zumindest intern thematisiert worden sei. "Wir wurden darüber informiert, dass eine Studentin während ihres Aufenthalts in der Toilette im Gebäude R11 auf dem Essener Campus gegen ihren Willen und von einer unbekannten Person gefilmt worden sei. Wann und wo genau das passiert ist, können wir Ihnen nicht beantworten", heißt es dazu.

Man habe hochschulöffentlich in Gremien der UDE über den Fall berichtet und in einer Rundmail alle Hochschulangehörigen informiert. Da es in der Vergangenheit ähnlich gelagerte Verdachtsfälle gegeben habe, seien bereits erste Maßnahmen ergriffen worden. "Seither gehen wir die bauliche Situation in den Toiletten an – durch einen deutlich verbesserten Sichtschutz sowohl im Altbestand wie auch während laufender Bauaktivitäten und in der Planung künftiger Projekte", erklärt die Sprecherin. Gleichzeitig seien der Einsatz der Sicherheitsdienste, die Frequenz der Kontrollen der Situation entsprechend angepasst und die Servicekräfte sensibilisiert worden.

Ob das jedoch ausreicht, bleibt abzuwarten. Wie "Essen diese" bei Instagram berichtet, soll mittlerweile eine weitere Kamera auf einer Toilette entdeckt worden sein. Ob auch hier Anzeige erstattet wurde, ist derzeit noch unklar. Die UDE teilt auf Anfrage mit, keine Kenntnis von weiteren Betroffenen zu haben und verweist auf bereits vorhandene Ansprechpartner, an die man sich im Notfall wenden könne. "Damit diese Unterstützung noch bekannter wird, informieren wir darüber neu", heißt es dazu abschließend.

Verwendete Quellen
  • asta-due.org: Pressemitteilung vom 7. Januar 2025
  • Facebook-Post der Asta vom 9. Januar 2025
  • Instagramstory von "Essen diese"vom 15. Januar 2025

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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