Kamera auf Frauentoilette entdeckt Aufruhr nach Ekel-Vorfällen an der Uni Essen
Wurden Frauen auf einer Toilette der Universität Essen heimlich gefilmt? Ein Video, das derzeit auf Social Media kursiert, legt diese Vermutung nahe. Die Betroffene soll zudem eine Kamera entdeckt und Anzeige erstattet haben.
Aufruhr an der Universität Duisburg-Essen: Ein Video, welches aktuell durch die sozialen Netzwerke geistert, erhitzt aktuell die Gemüter. Die verwackelten Aufnahmen sollen die Wände einer Toilettenzelle, ein Waschbecken und eine graue Tür zeigen. Plötzlich soll auf dem Video ein lauter Schrei zu hören sein: "Hilfe! Hilfe!" Ein junger Mann mit schwarzer Mütze und Rucksack läuft dann ins Bild, bevor die Aufnahme abrupt abbricht. Das Video wurde wohl auf einer Damentoilette im Gebäude R11 der geisteswissenschaftlichen Bibliothek am Campus Essen aufgenommen. Das berichtet die "WAZ" am Mittwoch (15. Januar).
Die betroffene Frau habe in der Örtlichkeit eine Minikamera entdeckt und daraufhin in der vergangenen Woche Anzeige bei der Polizei erstattet, so die Zeitung. Die Ermittlungen würden nun wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches und Persönlichkeitsrechts durch Bildaufnahmen laufen.
Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Universität Duisburg-Essen äußerte sich bereits zu dem Vorfall. In einer Stellungnahme vom 7. Januar fordert er konsequentes Handeln gegen Sexualverbrechen auf dem Campus. Man stehe hierzu in engem Kontakt mit der Betroffenen, die mutig Anzeige erstattet habe, heißt es.
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"Das Opfer hat klargemacht, dass das kursierende Video nicht weiter verbreitet werden soll", erklärte Berfin Celik, Vorsitzende des Asta. Der Asta appelliert deshalb dringend an jeden, das Material nicht weiter zu teilen, um Fehlinformationen zu vermeiden und das Leid der Betroffenen nicht zu vergrößern.
Der Vorfall verdeutliche erneut die dringende Notwendigkeit, die Sicherheit der Studierenden umfassend und konsequent zu gewährleisten, so der Asta. Zu diesem Zweck stehe man im engen Kontakt mit der Universitätsleitung, dem Kanzler, dem Gebäudemanagement und den zuständigen Sicherheitsbehörden.
Ziel sei es, die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Campus so schnell wie möglich nachhaltig zu verbessern. "Wir werden nicht nachlassen, bis die notwendigen Schritte eingeleitet sind, um die Universität zu einem sicheren Ort für alle zu machen", so Celik, die von der Universität eine öffentliche Stellungnahme zu dem Thema fordert.
Kameras auf Damentoiletten: Uni äußert sich bislang nicht
Geschehen ist das allerdings bislang nicht. Auf den verschiedenen Kanälen der Universität gibt es bislang kein Statement zu den erschütternden Vorkommnissen. Auch eine Anfrage von t-online blieb bislang unbeantwortet. Stattdessen soll die Universitätsleitung den Vorfall nur intern thematisiert haben. Demnach habe eine Rundmail alle Hochschulangehörigen über den mutmaßlichen Übergriff informiert, wie auch in der Instagramstory des Kollektivs "Essen diese" zu sehen ist.
Man verurteile die Vorfälle und nehme diese sehr ernst, heißt es darin. Um die Universität sicherer zu machen, seine zudem bereits erste Maßnahmen ergriffen worden. So würden seit Herbst 2024 die Trennwände in den Damentoiletten durch einen zusätzlichen Sichtschutz verstärkt und alle Toilettenanlagen monatlich auf Manipulationen überprüft werden. Auch das Reinigungspersonal sei sensibilisiert worden, um mögliche Kameras oder verdächtige Veränderungen sofort zu melden.
Ob das jedoch ausreicht, bleibt abzuwarten. Wie "Essen diese" bei Instagram berichtet, soll mittlerweile eine weitere Kamera auf einer Toilette entdeckt haben. Ob auch hier Anzeige erstattet wurde, ist derzeit noch unklar.
- waz.de: "Frau auf Uni-Klo gefilmt: Handyvideo soll den Täter zeigen" vom 15. Januar 2025 (kostenpflichtig)
- Anfrage bei der Universität Duisburg-Essen am 16. Januar 2025 (per E-Mail)
- asta-due.org: Pressemitteilung vom 7. Januar 2025
- Facebook-Post der Asta vom 9. Januar 2025
- Instagramstory von "Essen diese"vom 15. Januar 2025