Creditreform-Schuldneratlas Hohe Überschuldungsquote im Ruhrgebiet – auch in Essen
Jeder vierte überschuldete Mensch in Deutschland lebt in Nordrhein-Westfalen. Besonders schwierig ist die Lage in vielen Städten im Ruhrgebiet. Das zeigt der neue "Schuldneratlas" von Creditreform.
Jeder vierte überschuldete Mensch in Deutschland lebt in Nordrhein-Westfalen. Besonders schwierig ist die Lage in vielen Städten im Ruhrgebiet. Das zeigt der neue "Schuldneratlas" von Creditreform.
Die Zahl der überschuldeten Menschen in Nordrhein-Westfalen ist in diesem Jahr leicht gesunken. Das Ruhrgebiet bleibt Experten zufolge dennoch das "Sorgenkind" der Entwicklung. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform für den "Schuldneratlas 2024".
Im Ranking der deutschen Städte mit den höchsten Überschuldungsquoten belegen Gelsenkirchen (16,48 Prozent) und Herne (15,84 Prozent) die Plätze drei und vier, hinter Bremerhaven und Pirmasens. Besonders auffällig ist, dass Herne und Gelsenkirchen bundesweit den stärksten Anstieg der Überschuldung in den vergangenen 20 Jahren verzeichneten.
Auch in der Rangliste der Städte mit mehr als 400.000 Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen vorn: In Duisburg, Essen und Dortmund sind anteilig die meisten Menschen überschuldet. Die Überschuldungsquote gibt den Anteil der überschuldeten Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen an.
NRW auf Platz 13
NRW-weit waren 2024 mehr als 1,4 Millionen Menschen verschuldet und damit so viele wie in keinem anderen Bundesland. Die Quote lag laut Creditreform bei 9,58 Prozent und damit etwas niedriger als im Vorjahr (9,72). Im Bundesländer-Vergleich belegt NRW damit den 13. Platz. Am höchsten ist die Quote in Bremen, am niedrigsten in Bayern. Bundesweit ist die Überschuldungsquote von 8,15 auf 8,09 Prozent gesunken.
In den vergangenen Jahren ist die Überschuldung in Deutschland insgesamt zurückgegangen. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann. Für seinen "Schuldneratlas" wertet Creditreform anonymisierte Daten aus amtlichen Registern, von Online-Händlern und anderen Quellen aus. Die Wirtschaftsauskunftei hat ihre Methodik zur Berechnung im vergangenen Jahr umgestellt. Die Zahl 5,56 Millionen ist daher nicht mit den Daten vor 2023 vergleichbar.
- Nachrichtenagentur dpa